Donnerstag,
02.10.25
10:30
„Ich bin ein Mystiker und glaube an nichts.“ Der rumänisch-französische Denker E. M. Cioran
Eintritt € 7/5

- Genre: Literaturfrühstück
- Beteiligte: Cornelius Hell
Veranstalter: Literaturforum Leselampe
Veranstaltungsort: Literaturhaus
„Ich bin ein Mystiker und glaube an nichts.“ Der rumänisch-französische Denker E. M. Cioran
Veranstalter: Literaturforum Leselampe
Veranstaltungsort: Literaturhaus
„Skepsis ist eine Übung in Entfaszination“, schrieb E.M. Cioran. Seit ich seine Aphorismenbände „Syllogismen der Bitterkeit“, „Vom Nachteil, geboren zu sein“, „Gevierteilt“ oder „Der zersplitterte Fluch“ gelesen habe und ihm in Paris begegnet bin, haben mich seine Provokationen nie losgelassen. Es ist eine Mischung aus Faszination und Irritation – Irritation, weil Ciorans luzide Skepsis alle Überzeugungen unterminiert; Irritation aber auch, weil Cioran selbst in jungen Jahren vom rumänischen Faschismus und von Hitler fasziniert war. Dass das sein Denken nicht total beschädigt hat, zeigt sich auch darin, dass Ilse Aichinger in ihrem Spätwerk niemanden so oft zitiert wie Cioran. Er fasziniert durch den Stil, denn: „Mit Gewißheiten kann man keinen Stil machen. Die Sorgfalt des sprachlichen Ausdrucks ist das Privileg jener Menschen, die in keinem Glauben Ruhe finden.“
1984 hat Cornelius Hell sein erstes Buch über Cioran geschrieben, später Sendungen über ihn im ORF und im Bayerischen Rundfunk gemacht. Nun widmet er dem Autor ein Literaturfrühstück.
Kaffee und Kipferl ab 9.45 Uhr und solange der Vorrat reicht.
Cornelius Hell, geb. in Salzburg, lebt als mehrfach ausgezeichneter Übersetzer aus dem Litauischen, Autor und Literaturkritiker in Wien; 2022 erschien u.a. seine Übersetzung des Gedichtbandes „Variation auf das Thema Erwachen“ von Tomas Venclova im Hanser Verlag.