Freitag,
31.01.14
20:00
Hermann Leopoldi im amerikanischen Exil. Da wär’s halt gut, wenn man English könnt
Eintritt € 10/8/6
- Genre: Bekannte Lieder & historische Erzählung
Veranstalter: Verein Literaturhaus, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, Israelitische Kultusgemeinde Salzburg, erinnern.at
Hermann Leopoldi im amerikanischen Exil. Da wär’s halt gut, wenn man English könnt
Veranstalter: Verein Literaturhaus, Zentrum für Jüdische Kulturgeschichte, Israelitische Kultusgemeinde Salzburg, erinnern.at
Hermann Leopoldi – dessen Leben mit allen Höhen und Tiefen exemplarisch für das Schicksal der Juden im 20. Jahrhundert steht – war ein Phänomen: Der bekannte „Klavierhumorist“ sprach mit seinen „Wiener Liedern“ alle Bevölkerungsschichten an, beherrschte es, ebenso meisterhaft zu unterhalten wie das politische Tagesgeschehen zu kommentieren. Vor den Nazis konnte er nicht rechtzeitig fliehen, wurde im KZ Dachau gemeinsam mit Fritz Grünbaum inhaftiert und dann ins KZ Buchenwald (hier entstand mit Fritz Löhner-Beda das berühmte Buchenwald-Lied) deportiert, bis ihn seine Frau aus dem Exil freikaufen konnte.
Gleich nach dem Betreten amerikanischen Bodens küsste er diesen, ein Bild, das um die Welt ging und ihm beim Einstieg ins Showbusiness half. Mit Liedern wie I am a quiet Drinkeroder A Little Café Down the Streetfeierte er mit Partnerin Helly Möslein große Erfolge und trat in deutschsprachigen New Yorker Exilcafés u.a. Städten der USA auf.
Leopoldis englischsprachige Lieder, das Umfeld der mit ihm verbundenen Textdichter und deren Leben, Exil und Untergang sind Ausgangspunkt für diesen Abend mit Vinzenz Wizlsperger (Gesang, Euphonium), Hannes Loeschl (Piano) sowie Georg Traska und Christoph Lind (Erzählung), die bei Recherchen spannendes, unveröffentlichtes Liedgut ausgegraben haben. Das literarisch-musikalische Programm stellt Bekanntes Unbekanntem gegenüber – und erinnert an „den Leopoldi“!
Hermann Leopoldi, geboren 1888 in Wien als Hersch Kohn, war Kabarettist und Komponist, der 1947 nach der Rückkehr aus dem amerikanischen Exil in Österreich an seine erfolgreiche Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg anknüpfen konnte. 1959 starb er in Wien.