Dienstag,
15.01.02
20:00

Hatikwo – Hoffnung – Nadeja – Speranza – Hope: Ullmanns Vermächtnis aus Theresienstadt

Eintritt Euro 10/5

Veranstalter: Salzburg Seminar, Verein Literaturhaus

Hatikwo – Hoffnung – Nadeja – Speranza – Hope: Ullmanns Vermächtnis aus Theresienstadt

Veranstalter: Salzburg Seminar, Verein Literaturhaus

VA-Ort: Schloß Leopoldskron Einführungsvortrag: Michael Lahr Sopran: Jeannie Im Sprecher: Gregorij H. vin Leitis Klavier: John W. Simmons „Wir saßen nicht weinend an Babylons Flüssen, und unser Wille zur Kreativität war ebenso groß wie unser Wille zum Leben.“ Diesen Satz notierte Viktor Ullmann 1943 in Theresienstadt. Der Wille des Komponisten zur Kreativität war bewundernswert. Trotz widrigster Lebensumstände, trotz Hunger, Krankheit, Terror und Tod schuf er während seiner zweijährigen Inhaftierung im Ghetto und Konzentrationslager einige seiner schönsten Liedzyklen, ja sogar eine komplette Oper, „Der Kaiser von Atlantis“. Der unbeugsame Wille zum Leben und die unerschütterliche Hoffnung in das Gute im Menschen ist Ullmanns hochaktuelle Botschaft aus Theresienstadt. Die in New York ansässige Academy of Continuing Education in the Arts „Elysium – Between Two Continents“ wurde anläßlich ihrer Europa-Tournee vom Literaturhaus nach Salzburg eingeladen. Elysium präsentiert Lieder für Sopran und Klavier von Ullmann und Pavel Haas sowie „Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Christoph Rilke“ für Sprecher und Klavier nach der gleichnamigen Dichtung von Rainer Maria Rilke. Der „Cornet“ ist das letzte Werk, das Ullmann in Theresienstadt fertigstellen konnte, bevor er nach Auschwitz deportiert wurde. Viktor Ullmann, geboren am 1. Jänner 1898 in Teschen, aufgewachsen in Wien, wo er – inspiriert durch Arnold Schönberg – beschloß, Komponist zu werden. 1919 Umzug nach Prag (Chordirektor, später Dirigent), 1929 bis 1931 am Theater in Zürich. Rückzug aus dem Musikleben, Eröffnung eines Buchladens in Stuttgart. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten Rückkehr nach Prag, Arbeit als Musiklehrer und Journalist. Am 8. September 1942 Deportation nach Theresienstadt, am 16. Oktober 1944 gemeinsam mit seiner dritten Frau nach Auschwitz, wo die beiden zwei Tage später ermordet wurden. Pavel Haas, geboren am 21. Juni 1899 in Brünn, besuchte dort das Konservatorium und war einer besten Studenten von Leos Janácek. Vielseitig begabter Komponist: Musik für Film und Bühne, Orchester-, Choral- und Solowerke, Kammermusik. 1942 Deportation nach Theresienstadt, Ermordung in Auschwitz am 17. Oktober 1944.