"H. J." versucht, sich einem der bestimmenden politischen Themen der letzten Jahre zu stellen: Dem zunehmend bedrohlicher werdenden Verfall eines politischen Systems, das einerseits für veränderte gesellschaftliche und wirtschaftliche Situationen kaum mehr Perspektiven und Lösungsmodelle anzubieten hat und andererseits durch täglich neue Skandale seine Schwerfälligkeit und Reformbedürftigkeit unter Beweis zu stellen scheint. In diesem Klima des Versagens herkömmlicher Politikmuster wächst die Anfälligkeit einer Gesellschaft für verkürzte Analysen, einfache Schuldzuweisungen und simple Gegenrezepte. Wo Solidarität ein Fremdwort geworden ist, dort wird man immer mehr dazu bereit, zur Durchsetzung seiner Interessen tatsächlich "über Leichen zu gehen". Das ist die Situation, wie sie sich heute in fast allen Ländern Europas ähnlich darstellt, eine Atmosphäre, in der Führer und Verführer wieder eine Chance erhalten. Das ist auch die Ausgangssituation von "H. J.".