In Erinnerung an den Dichter H.C. Artmann wurde im vergangenen Jahr zum ersten Mal von Stadt Salzburg und Literaturhaus das H.C. Artmann-Stipendium in der Höhe von 3.000 Euro – verbunden mit einem dreimonatigen Arbeitsaufenthalt in einer Stadtschreiberwohnung – vergeben (Preisträger war der deutsche Autor und Übersetzer Stefan Weidner). 2009 wird der Schweizer Lyriker Armin Senser, der von 2. Februar bis 30. April in Salzburg leben und schreiben wird, ausgezeichnet. Nach der offiziellen Überreichung wird Jurymitglied Werner Thuswaldner den Dichter vorstellen und mit ihm ein Gespräch führen. Im Anschluss an die Autorenlesung wird das neue H.C. Café im 1. Stock des Literaturhauses mit Liedern von Artmann-Fan Peter Blaikner eingeweiht. In der Begründung der Jury – Werner Thuswaldner (Kritiker), Tomas Friedmann (Literaturhaus-Leiter) und Verena Leb (Stadt, internationale Kulturprojekte) – heißt es: „Armin Senser ist ein Lyriker, der aus dem großen Repertoire der abendländischen Kulturgeschichte schöpft, sich darauf bezieht, mit Elementen daraus spielt und so die Vergangenheit in unsere Gegenwart herein holt. Die Antike ist ihm erinnernswert, Vergil ein Meilenstein. Das Erinnern ist für diesen philosophischen Dichter, der die ‚beiläufige Pointe liebt’ (Reto Sorg) jedoch keine Bildungs-Pflichtübung, es wird gleichsam mit leichter Hand betrieben. Mit einem ironischen Augenzwinkern wagt er sich an den ‚Abgrund der Zeit’ (N. Niemann) und überspringt ihn poetisch leichtfüßig.“ Armin Senser, geboren 1964 in Biel/Schweiz, lebt seit 2000 in Berlin. Zunächst Architekt. Dann Studium der Philosophie und Literaturwissenschaft. Mehrere Veröffentlichungen, u.a. drei Lyrik- Bände im Hanser-Verlag: „Großes Erwachen“ (1999), „Jahrhundert der Ruhe“ (2003) und „Kalte Kriege“ (2007).