Dienstag,
16.05.00
20:00

Gustave Flaubert

Eintritt öS 80,-/50,-

Veranstalter: Literaturhaus

Gustave Flaubert

Veranstalter: Literaturhaus

Der beste Weg, Gustave Flaubert kennenzulernen, ist, seine Briefe an Louise Colet zu lesen. Für ihre Zeitgenossen waren die beiden ein ungleiches Paar. Sie, eine anerkannte Lyrikerin und bewunderte Schönheit der Pariser Gesellschaft. Er ein junger, noch gänzlich unbekannter Schriftsteller aus der französischen Provinz, der noch keine Zeile veröffentlicht hatte. Fünf Jahre lang schrieb er ihr leidenschaftliche Briefe, um sie sich vom Leib zu halten. Sie verstand nicht, wie er sie lieben konnte, ohne sie je sehen zu wollen. Er aber brauchte die entfernte Muse, um sein Meisterwerk, den Jahrhundert-roman „Madame Bovary“ (1857; dt. 1892) vollenden zu können. Nach dem Hörfeature „Ein impotentes Herz“ (ORF 1996, 43 Minuten) von Eva Schobel spricht Silvana Schiller mit Peter Kuon vom Institut für Romanistik der Universität Salzburg. Um ca. 21.30 Uhr besteht noch die Möglichkeit, eine Filmdokumentation über Gustave Flaubert zu sehen. Gustave Flaubert, geboren am 12. Dezember 1821 in Rouen, gestorben am 7. Mai 1880 in Croisset bei Rouen. Der Sohn eines Chirurgen verbrachte seine Kindheit in der düsteren Atmosphäre des Krankenhauses von Rouen, in dem seine Eltern einen Seitenflügel bewohnten. Der mittelmäßige Schüler – mit ersten schriftstellerischen Versuchen – mußte 1844 sein Jurastudium in Paris erfolglos abbrechen. Aufgrund einer Nervenkrankheit Flauberts bezog seine Familie 1844 ein Landhaus in Croisset, wo er sich dem Schreiben widmete. Werke: „Mémoires d‘un fou“ (Erzählung, 1901; dt. „Erinnerungen eines Narren“, 1907), „Novembre“ (Roman, 1901; dt. „November“, 1917), „Èducation sentimentale“ (1910; dt. „Jules und Henry oder Die Schule des Herzens“, 1921), „L‘éducation sentimentale“ (Roman, 1869; dt. 1904 bzw. 1951: „Lehrjahre des Gefühls“), „Dictionnaire des idées recues“ (dt. „Wörterbuch der Gemeinplätze“, 1985) u.a.