Donnerstag,
29.04.99
20:00

Gottlob, kein Held und Heiliger – Ein Wiener Jew-Boy in New York

Eintritt öS 80.-/50.-

Veranstalter: Literaturhaus

Gottlob, kein Held und Heiliger – Ein Wiener Jew-Boy in New York

Veranstalter: Literaturhaus

Am letzten Tag der Ausstellung „Leo Glückselig. Skizzen eines Jahrhunderts“ im Literaturhaus Salzburg wird das Buch „Leo Glückselig. Gottlob, kein Held und Heiliger! Ein ‚Jew-boy‘ in New York“ (Picus Verlag 1999) vorgestellt. Herausgegeben wurde der Band von den beiden Salzburger Historikern Albert Lichtblau und Daniela Ellmauer, die das Buch an diesem Abend mit dem 84jährigen präsentieren. Charmeur, Künstler, Lebenskünstler. Leo Glückselig ist vor allem ein warmherziger Mensch und ein charismatischer Erzähler. Seine Geschichten lassen Vergangenes lebendig werden, machen manch Verstummtes noch einmal hörbar. Er selbst hätte dieses Buch nie geschrieben, erzählt hat er es gerne. Man muß Erzählern die Geschichten abverlangen, damit sie uns erhalten bleiben. Geboren 1914 in Wien, lebte und lebt Leo Glückselig mit und in Gegensätzen: als politisch interessierter Sohn einer orthodox-jüdischen Wiener Familie, als ein ins Zeichnen Verliebter in der Architekturklasse der Kunstgewerbeschule, als Österreicher in New York, als Pazifist im Krieg, als Künstler in der Werbebranche. Mit diesen Gegensätzen hat er sich in seinen künstlerischen Arbeiten, die seit 9. März 1999 zum ersten Mal in Österreich und in Europa überhaupt im Literaturhaus Salzburg zu sehen waren, intensiv auseinandergesetzt. In seinen Bildern tauchen Wien und New York oftmals gemeinsam auf; und immer wieder zeichnet er sich selbst als verschmitzten Kommentator und Illustrator. Die Abgründe der Menschheit beschreibt Glückselig in seinen Graphiken über die NS-Verbrechen. Es sind dies Themen, die auch sein Bruder, der bedeutende austro-amerikanische Exillyriker Friedrich Bergammer, künstlerisch verarbeitete.