Mittwoch,
21.06.06
20:30

Gerhard Amanshauser

Eintritt frei

Gerhard Amanshauser

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Gerhard Amanshauser

Veranstalter: Verein Literaturhaus

Nach der Mitgliederversammlung des Vereins Salzburger Literaturhaus Eizenbergerhof (Beginn: 18 Uhr) wird Ehrenmitglied Gerhard Amanshauser gewürdigt. Schriftstellersohn Martin Amanshauser und der Germanist Dr. Hans Höller stellen den Briefwechsel des kontemplativen Gerhard Amanshauser (geboren 1928 in Salzburg) und des energischen Herman Hakel (1911-1987) vor. Anlass ist das Buch „Die taoistische Powidlstimmung der Österreicher. Briefwechsel 1953-1986. Gerhard Amanshauser und Hermann Hakel“ (Hrsg. von Hans Höller, Bibliothek der Provinz, 2005). Der Band umfasst rund 200 Schriftstücke, „ohne Stilisierung und ohne das Schielen auf eine zukünftige Publikation“ (Literatur und Kritik), Thema sind u.a. Thomas Bernhard und Elias Canetti, Geldsorgen und das Leiden an Österreich und dessen „vermanschter“ Atmosphäre. Bei Amanshauser blitzt immer wieder sarkastischer Witz durch; über Prosastücke, die er beim Otto Müller Verlag eingereicht hatte, heißt es: „Dort liegen sie und werden täglich mit Weihwasser bespritzt“. An anderer Stelle: „Man hat mir Vorwürfe gemacht, weil ich ein paar satirische Stücke an die Kronen Zeitung verkauft habe, und einer sagte, Thomas Bernhard sei ein exklusives Callgirl, ich aber stünde am Gürtel. Vielleicht amüsiert Dich das.“ Nach der Buchvorstellung wird der Film „Reisen im eigenen Zimmer“ (A 2006, 60 Minuten) gezeigt – ein ungewöhnliches Portrait des Salzburger Schriftstellers Gerhard Amanshauser von Bernhard Braunstein und David Gross. Wenn er noch ein Buch schreiben könnte, würde es „Reisen im eigenen Zimmer“ heißen, sagt der erkrankte Dichter. Diese Reisen führen in Grenzräume zwischen klarem Geist und glühender Halluzination, durch die Zimmer der geheimnisvollen Villa am Festungsberg, an die Plätze seiner nationalsozialistischen Jugend, zu rauschenden Festen alter Freunde, in ferne Länder und in Abgrundwelten seiner Albträume. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung