Der Salzburger Dichter Georg Rendl (1903 – 1972) erfreute sich in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts im ganzen deutschen Sprachraum einer beträchtlichen Beliebtheit. Sein Ruhm begann mit seinem im Insel-Verlag 1931 erschienenen „Bienenroman“, der auch mehrfach in andere Sprachen übersetzt wurde. Sehr erfolgreich war auch die Romantrilogie „Die Glasbläser von Bürmoos“. Die Kriegsjahre hatten aber seine dichterische Kraft gelähmt und beschädigt. Es gelang ihm nach 1945 nur noch bedingt, wieder dort anzuknüpfen, wo er aufgehört hatte. Der Zeitgeist hatte seinen beschaulichen und belehrenden, bisweilen pathetischen Stil überholt. Seine Evangelien- und Laienspiele wurden aber immer noch gern aufgeführt, und mit Radiobeiträgen hatte er in Österreich noch lange ein dankbares Publikum. Sein letzter wesentlicher schriftstellerischer Erfolg war das Buch „Haus in Gottes Hand“ (1951). Die vorliegende Biographie, sie ist die erste über Georg Rendl überhaupt, stützt sich auf Rendls sehr umfassenden schriftlichen Nachlass: Tagebücher, Briefe, unpublizierte Manuskripte u.a. Rendls Leben wird hauptsächlich anhand seiner eigenen Dokumentation nachvollziehbar und lebendig. Die Biographie stellt dabei den Dichter in den Kontext der Salzburger Literatur- und Kulturgeschichte. Die neue Biographie legt besonderes Gewicht auf die wenig bekannten Lebensabschnitte: Rendls Jugendjahre bis zu seinem dichterischen Durchbruch, die Kriegsjahre und die Jahre des langsamen Verlöschens seiner Dichterschaft mit dem Übergang zu neuer Kreativität als Maler. Einige Legenden bleiben dabei auf der Strecke. Umso deutlicher werden Rendls mühsamer Kampf um seine Existenz als freier Schriftsteller, seine widersprüchliche Persönlichkeit, seine Tragik und auch seine Verdienste. Univ.-Prof. Dr. Arnold Nauwerck, Naturwissenschafter, wohnt in Scharfling am Mondsee in einem Haus, das die Familie Rendl in den 1920er Jahren errichtet hat. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung