Schwerpunkt "Literatur aus dem europäischen Osten" Die Geschichten von Miklós Mészöly erzählen eigentlich keine Geschichten, sondern sie sind gebündelte Einfälle, Zustandsbeschreibungen, mit Detailfreude ausgestattete Fragmente. Wechselnde Erzählperspektiven schweifen ab, geben keine Aussicht auf gezielte Handlungsabläufe und vor allem auf die sogenannte gewöhnliche Realität. Als Kommentar zu einer im Band enthaltenen Geschichte "Der Glanz des Obersten Sutting" schreibt Eva Haldimann (eine der Übersetzerinnen Mészölys) in der Neuen Zürcher Zeitung: "Ein mitteleuorpäisches Sein taucht aus dem Dunkel der Zeiten auf, durchmißt einige zeitlich konkret abgegrenzte Stationen und entschwindet, einem unentrinnbaren Schicksal folgend, am eigentlichen Ziel vorbei, in die Unendlichkeit der Zukunft. (…) Ein Angekommensein gibt es weder für Sutting noch seinen geistigen Vater. Der Weg scheint ihr Schicksal zu sein und nicht die Herberge."