Montag,
17.09.01
20:00

Ganz in Weiß

Eintritt öS 50.-/ 25.-

Rainer Werner Fassbinder

Veranstalter: BR, Literaturhaus

Ganz in Weiß

Veranstalter: BR, Literaturhaus

Einleitung: Peter Jobst Die Hörspielmontage im Literaturhaus Salzburg werfen im Jahr 2001 einen Blick zurück in die Hörspielgeschichte des 20. Jahrhunderts und präsentieren herausragende, für das jeweilige Jahrzehnt typische und bis heute prägende Produktionen von den 20er bis zu den 90er Jahren. Rainer Werner Fassbinder gehört zu den bedeutendsten deutschen Filmemachern des 20. Jahrhunderts. Der Schauspieler, Regisseur und Dramatiker hat zu Beginn der 70er Jahre insgesamt vier Hörspiele realisiert, darunter auch das selbstverfaßte Hörstück „Ganz in Weiß“ (BR 1970, 46 Minuten). Das Hörspiel untersucht in Form von assoziationsreichen Text- und Toncollagen – von Schlagern, Befehlen, Geräuschen, Interviews bis zu fiktiven Dialogen – die Frage, wie Sprache als Mittel zur Unterdrückung von Menschen benutzt werden kann. Rainer Werner Fassbinder, geboren am 31. Mai 1945 in Bad Wörishofen, gestorben am 10. Juni 1982 in München. Er absolvierte eine Schauspielausbildung und gründetete 1968 das „antitheater“ in München (der so bekannte Schauspieler wie Hanna Schygulla, Peer Raben und Kurt Raab angehörten), das er bis zur Auflöstung 1971 auch leitete. In dieser Zeit schrieb Fassbinder seine meisten Stücke und Stückbearbeitungen, die er meist selbst inszenierte und in denen er häufig mitspielte. Nach Mißerfolgen als Direktor des „Theaters am Turm“ in Frankfurt am Main (1974/75) beendete er sein dramatisches Schaffen für die Bühne und wandte sich ausschließlich dem Film zu. Den Durchbruch als Filmregisseur erlebte er bereits mit seinem zweiten Film „Katzelmacher“ (1969). Weitere bekannte Filme: „Angst essen Seele auf“ (1973), „Fontane Effi Briest“ (1974), „Die Ehe der Maria Braun“ (1978), „Lili Marleen“ (1980), „Lola“ (1981), „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ (1982), „Querelle“ (1982) sowie die umstrittene wie hochgelobte Fernsehfassung von Döblins „Berlin Alexanderplatz“ (1980). Dem nach einem Roman von Gerhard Zwerenz entstandenen Stück „Der Müll, die Stadt und der Tod“ (1976) wurde Antisemitismus vorgeworfen, eine Ende Oktober 1985 geplante Uraufführung aus diesem Grund verhindert.