„Lakonisch, finnisch, schräg“ – so oder ähnlich werden Bücher aus Finnland immer wieder charakterisiert. Woher kommt das? Es muss etwas mit der Erzählweise mancher finnischer Schriftsteller zu tun haben, mit ihrer Art, den Menschen und sein Dasein so genau in den Blick zu nehmen, dass man das Tragikomische daran überdeutlich erkennt. Kari Hotakainen, einer der bekanntesten und erfolgreichsten Schriftsteller seines Landes, erzählt wie kein anderer davon, wie tückisch es sein kann, sich als kleiner Mensch mit großen Sehnsüchten durchs Leben zu schlagen. Seine Helden handeln überraschend, skurril, was bei genauerem Hinsehen aber darauf zurückzuführen ist, dass sie sich Missverhältnissen nicht beugen wollen. Hannu Raittila richtet den Blick mehr auf das große Ganze und entdeckt so manche Kuriosität – auch Absurdes und Groteskes – in unserer gegenwärtigen Welt. Kaum einer beschreibt so treffend den Übergang von der materiellen zur virtuellen Kultur wie er. Finnland ist sein Beispiel, aber sein Finnland ist erkennbar Bestandteil größerer Zusammenhänge, und man merkt: Was für Finnen gilt, das gilt oft auch für uns. Zum Experten für vergleichende Mentalitätsforschung hat sich Roman Schatz gemausert. Die Finnen ergötzen sich an seinem scharfen Blick auf die finnischen Verhältnisse und seine liebevoll-unverschämte Art, darüber zu schreiben. Für Nicht-Finnen hat er gesammelte Erkenntnisse in ein Buch gepackt – nützlich und kräftig humorvoll: „Gebrauchsanweisung für Finnland.“ Das Fest startet mit dem absurd-komischen Film „Calamari Union“ und schließt mit der schrägen Musik der finnischen Band SVÄNG. 19:00 Film „Calamari Union“ (78 Min, finn. OmU) von Aki Kaurismäki 20:30 Lesungen (finn./dt.) mit Kari Hotakainen, Hannu Raittila und Roman Schatz 22:00 Musik von SVÄNG

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