Freitag,
13.06.03
20:00

Ernesto Che Guevara zum 75. Geburtstag

Eintritt Euro 6/ 4

Veranstalter: aktion film, Das Kino, Verein Literaturhaus

Ernesto Che Guevara zum 75. Geburtstag

Veranstalter: aktion film, Das Kino, Verein Literaturhaus

Der letzte Abend der zweiten Veranstaltungsreihe „trans.script. Film + Literatur“ beschäftigt sich mit dem Mythos „Che“ Guevara. Nach der Einleitung von Roland Maislinger (aktion film) wird der Film „Das bolivianische Tagebuch“ (CH/F 1994, 92 Minuten) gezeigt, Regie und Drehbuch: Richard Dindo (nach einer Vorlage von Ernesto Guevara). Oktober 1967: Eine Nachricht geht um die Welt – der "Che" ist tot. Mehr als ein Jahr hatte Ernesto "Che" Guevara in einer Widerstandsgruppe gegen die bolivianische Armee gekämpft. Die Militärs behaupten, der "Che" sei im Kampf gefallen. Auf einer Pressekonferenz zeigen sie sein Tagebuch, das der Guerillero während der Zeit geschrieben hatte. Der erste Eintrag ist vom 7. November 1966: "Heute beginnt eine neue Etappe …" und der letzte, nur mehr ein Halbsatz, vom 8. Oktober 1967: "Die Nachricht scheint ein Ablenkungsmanöver …" Die bolivianische Armee nimmt Ernesto Guevara fest. Ein CIA-Agent macht die letzten Fotos vom Gefangenen. 5. März 1960: Der Modefotograf Alberto Korda arbeitet für die kubanische Regierung: "Leica, 90 mm-Objektiv … plötzlich taucht der Che auf … Foto im Querformat, dann eines Hochkant … für einige Sekunden zu sehen…" Die Aufnahmen wanderten erst in sein Archiv und später zum italienischen Verleger Gian Giacomo Feltrinelli. Nach dem Tod des Che brachte der sofort ein Poster heraus – ohne den Namen des Fotografen. 30 Jahre später wird es das am häufigsten reproduzierte Foto des 20. Jahrhunderts sein. Der Benetton-Fotograf Oliviero Toscani: "Für mich ist es das Foto einer Ernüchterung, der Ernüchterung einer ganzen Generation. Und genau deshalb hat es einen solchen Erfolg gehabt. Er wirkt sehr verwundbar. Und deswegen wirkt er so stark. Er ist ein Christus, der moderne Christus am Kreuz." Ernesto Guevara Serna, genannt Che Guevara, geboren am 14. Juni 1928 in Rosario (Argentinien), gestorben am 9. Oktober 1967 in Bolivien. Arzt und kubanischer Politiker, von 1959 bis 1961 Präsident der Nationalbank und von 1961 bis 1965 Industrieminister Kubas. Ab 1966 in Bolivien als Guerillaführer tätig, gefangengenommen und ohne Gerichtsurteil erschossen. Che Guevara wurde eine Leitfigur der Befreiungsbewegungen und der Studentenbewegung 1968. Richard Dindo, geboren 1944 in Zürich, Regisseur, Autor, Produzent, 1966 geht er nach Paris, Beschäftigung mit Film, marxistischen und psychoanalytischen Texten. Filmauswahl: „Schweizer im spanischen Bürgerkrieg“ (1973), „Max Frisch – Journal I-III“ (1978-80), „El Suizo – Un Amour en Espagne“ (1984/85).