- Genre: Autorenlesung
- Beteiligte: Anne Betten, Asher Reich
Veranstalter: Literaturhaus
Erinnerungen eines Vergeßlichen
Veranstalter: Literaturhaus
Dieser Roman ist eines der interessantesten Prosawerke der letzten Jahre.“ (Ha‘aretz) „Erinnerungen eines Vergesslichen“ (Bleicher Verlag 2000) ist der erste und bisher einzige Roman des bekannten israelischen Schriftstellers Asher Reich. In seinem autobiographischen Buch gibt er Einblick in die fremde Welt des orthodoxen Judentums. Vor der Lesung spricht Univ. Prof. Anne Betten mit dem Autor. Während Sonnenfeld nach einem Herzinfarkt im Krankenhaus von Tel Aviv mit dem Tod ringt, herrscht um ihn herum der Krieg: Israel lebt in ständiger Angst vor Saddam Hussein. Doch der Golfkrieg dringt kaum bis zum Patienten durch. Er ist Gefangener seiner Albträume und Erinnerungen, dämmert zwischen Unter- und Halbbewusstsein vor sich hin und bahnt sich einen Weg durch seine Kindheit und Jugend im orthodoxen Jerusalem-Viertel Mea Shearim. Hin und her gerissen zwischen seiner strenggläubigen Erziehung und seinen weltlich orientierten Wünschen, kann er die Fesseln seiner Herkunft schließlich sprengen und sich in die Freiheit stürzen. – Jahre später, 1989, wird Sonnenfeld in Berlin Zeuge der Wiedervereinigung. Er kehrt nach Israel zurück und sucht Versöhnung mit seiner Mutter und sich selbst. Asher Reich, geboren 1937 in Jerusalem, studierte Philosophie und Literatur an der Hebrew University in Jerusalem. Er stammt aus dem orthodoxen Viertel Mea Shearim, wo er eine streng religiöse Erziehung erfuhr, löste sich aus dem Mileu, absolvierte seinen Militärdienst und zog nach Tel Aviv. Dort arbeitete er als Journalist und ist seit 1998 Chefredakteur der Literaturzeitschrift des israelischen Schriftstellerverbands Moznaim. Für seinen ersten Gedichtband „Im siebten Jahr“ (1961) wurde er mit dem Anne-Frank-Preis ausgezeichnet. Dem Buch folgten weitere neun Lyrikbände, Hörspiele und sein 1993 in Israel erschiener Roman „Erinnerungen eines Vergesslichen“. Seine Gedichte wurden in zwanzig Sprachen übersetzt. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen, zuletzt den Präsidentenpreis für Literatur in Israel 2000. 1999 wurde er zum Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung gewählt.