“Keine Ahnung, wie der Landstrich hieß, den wir durchkreuzten, Ninette sagte was von Poebene, aber Fluß war weit und breit keiner zu sehen. Höchstens so eine Art Graben, der da und dort parallel zur Autobahn auftauchte. Kann sein, daß der Po im Sommer austrocknet – aber ich wagte keine Mutmaßungen zum Thema Flüsse mehr, seitdem der Abend neben dem Salzachfenster so schiefgelaufen war." Ninette ist “Tourist-Guide" in Salzburg und bekommt seltsame Gäste aus Vietnam: Mister Nhon, der Mann, der sich beide Ellbogen bricht, Mister Minh, sein Sklave, und Mister Nguyen, der große Schweiger. Und Richard, Ninettes alte Liebe, taucht auf, dessen Verschwinden sie gerade erst überwunden hat. Komplizierter noch wird die Situation, als Ninette bemerkt, daß die Vietnamesen gar keine Vietnamesen sind… Gleichzeitig wird der “Held" der Geschichte, ein Student ohne weitere Studienabsichten, in Wien von seltsam zuvorkommenden neuen Freunden kostenlos in einer Wohngemeinschaft untergebracht. Nicht ganz zufällig lernt er dort noch Lydia kennen, die ihn für ungewöhnliche Botendienste einsetzt. Bis er sich schließlich mit Ninette in einer toskanischen Luxusvilla wiederfindet – und mit zwei Leichen in einer Tiefkühltruhe im ersten Stock… Frivol, anarchistisch und grandios witzig geht es bei Martin Amanshauser zu (Kurier) Martin Amanshauser, 1968 in Salzburg geboren, studierte Geschichte, Afrikanistik, Portugiesisch in Wien, wo er heute als freier Schriftsteller und Übersetzer lebt. Georg Trakl-Förderungspreis 1992, Staatsstipendium für Literatur 1996 u.a.; Zahlreiche Veröffentlichungen in Anthologien und Zeitschriften.