Anläßlich des 10 Jahres-Jubiläums der Salzburger Literaturgruppe erostepost wurde die Ausstellung „Von eros bis pest“ zusammengestellt, die um 19.30 Uhr eröffnet wird. Um 20.30 liest der Salzburger Schriftsteller Dirk Ofner Teil 1 und 2 aus seinem Manuskript „Einfach leben“, anschließend wird zum Buffet geladen. Dirk Ofner arbeitet zur Zeit an einer längeren Erzählung, mit der er die Maßlosigkeit an und für sich parodiert. Im ersten Teil werden elf skurrile Persönlichkeiten vorgestellt: Da ist einmal Reinhold, der allabendlich bei Sonnenuntergang aufsteht und dann soviel Kaffee trinkt, bis er sich mit autogenem Training und Selbstbefriedigung wieder beruhigen muß. Da ist Bert der Bäcker, der sich mit viel Bier in den Schlaf trinkt, weil er sich nie an den Rhythmus des Bäckerdaseins gewöhnen hat können. Da ist Christine, eine ausgeflippte Taxilenkerin, die ihre Schwarzeinnahmen aus dem Taxigewerbe durch den offiziellen Kokainverkauf vertuschen möchte. Da ist einer, der eigenmächtig mit dem Paragleiter vom Gaisberg startet und erst beim Landeanflug realisiert, daß er den Kurs über das richtige Landen versäumt hat, und ein anderer, der nach Indonesien auswandert, weil er Socken haßt. Da ist eine, die sich die Häuserfront abseilt, weil sie endgültig aussteigen möchte usw. … Und im zweiten Teil lernen sie sich dann kennen. Dirk Ofner, geb. 1963, lebt als Schriftsteller, Kulturmanager und Receptionist in Salzburg, ist männerengagiert, weil frauenbewegt, reist gerne und überwiegend nach Asien und hat bisher Kurzgeschichten und Gedichte aus Prinzip ausschließlich in der eigenen Zeitschrift veröffentlicht. Den ersten Roman hat er Ende 1995 auf Sri Lanka fertiggestellt, hat aber noch keinen Verlag, und hofft, daß es ihm damit so geht wie Robert Schneider. An der Erzählung „Einfach leben“ arbeitet er seit Sommer 1995. Er erhielt dafür jeweils ein Arbeitsstipendium vom Bundeskanzleramt und vom Land Salzburg.