Moderation: Helmut Müller Deutsche Lesung: Peter Arp Mehr als siebenhundert Seiten ist David Grossmans Roman „Eine Frau flieht vor einer Nachricht“ (Hanser Verlag, 2010) lang, „und man liest immer langsamer, weil man nicht will, dass er aufhört. Noch Tage danach ist man wie benommen und voll von dieser Romanwelt, die ein Leben nicht retten konnte, die aber ihrerseits Rettung ist, weil man in einer Welt ohne Bücher wie dieses gar nicht leben will.“ (FAZ) Ora erzählt: von ihrer Liebe zu zwei Männern, von Wut und Zärtlichkeit, Verzweiflung und Leidenschaft und von ihrem Sohn Ofer, der sich freiwillig für einen Militäreinsatz im Westjordanland meldet. Seine Mutter hofft, das drohende Unglück zu bannen, indem sie ihrem Jugendfreund Avram, der im Sechstagekrieg selbst Soldat war, von Ofers Vorhaben berichtet. Und unerreichbar zu sein, falls das Schreckliche geschieht … Autor und Friedensaktivist David Grossman spiegelt die großen Fragen in den kleinen Erlebnissen des Alltags. Er zeigt, wie in Israel das Schicksal der Menschen unauflöslich mit Politik verbunden ist. Ein mitreißendes, unvergessliches Buch und ein Protest gegen den Krieg. 3sat-Beitrag zum Buch David Grossman, geboren 1954 in Jerusalem, studierte Philosophie und Theater an der Hebräischen Universität, anschließend Tätigkeit als Korrespondent und Moderator für den Hörfunk. Engagement als linksgerichteter Friedensaktivist, äußerte sich in mehreren Büchern kritisch zum Nahostkonflikt. Für sein Werk (Kinder-, Jugendliteratur, Romane, Essays) erhielt er zahlreiche Auszeichnungen. Zuletzt erschienen: "Die Kraft zur Korrektur. Über Politik und Literatur" ausgezeichnet mit dem Geschwister-Scholl-Preis, "Eine Frau flieht vor einer Nachricht." Roman, ausgezeichnet mit dem Literaturpreis Albatros der Günter-Grass-Stiftung.