Nylons, Swing und Chesterfield und die große Zeit des Kabaretts – die bekannte Schauspielerin Louise Martini erzählt in ihrem soeben erschienenen Buch „Ein O für Louise“ (Deuticke Verlag, Wien 1998) ihre ganz persönliche Geschichte der 50er Jahre. Wien in den 50er Jahren, das steht für ein Klima des Aufbruchs. Im Schatten harter politischer Verhandlungen fing man endlich wieder zu leben an. Wie oft in schwierigen Zeiten, blühte auch hier das Kabarett, und einer seiner Stars war Louise Martini. In ihren Erinnerungen erweckt sie diese faszinierende Zeit zu neuem Leben: Die berühmtesten Jazzmusiker treten auf, man tanzt in der „Adebar“, geht zum Reden in die „Eden“, aber vorher noch ins „Intime Theater“ gegenüber, in dem Helmut Qualtingers legendäre Sketches uraufgeführt werden. Es ist die Zeit der Nierentische, der Schalenfauteuils und der Tulpenlampen, und es ist die Pionierzeit des Rundfunks. Louise Martini geht in ihrem Buch über das rein Anekdotische hinaus: Sie zeichnet ein authentisches, liebevolles Bild eines Jahrzehnts, das sie mit geprägt hat. Louise Martini, geboren in Wien. Ausbildung am Max-Reinhardt-Seminar. Spielte anschließend Theater in Wien und Kabarett mit Helmut Qualtinger. Seit Anfang der 60er Jahre an deutschen Theatern (Münchner Kammerspiele, Hamburger Schauspielhaus etc.). Wirkte bei zahlreichen Fernseh- und Spielfilmen mit, jahrelang eigene Radiosendungen (u. a. „Mittags-Martini“). Auszeichnungen: Goldene Kamera, Johann-Nestroy-Ring u. a. Verheiratet mit dem Regisseur Heinz Wilhelm Schwarz.