Dienstag,
12.10.99
20:00

Ein Leben auf Treppenabsätzen

Eintritt öS 50,-/30,-

Hertha Kräftner

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Ein Leben auf Treppenabsätzen

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Hörfeature: „Nicht als Tote geboren“ von Robert Weichinger und Andreas Okopenko (ORF 1989, 44 Minuten) Hertha Kräftner war zum Zeitpunkt ihres Selbstmordes mit 23 Jahren im Grau der Langeweile beinah schon erstickt. Entgegen der Aufbruchsstimmung der Nachkriegszeit beschreibt sie die Morbidezza einer Jugend, die trotz hektischer Suche nach „Idealen“ an Überdruß und Langeweile verkommt. Der Rückzug in die Liebe – zunächst eine Hoffnung – erweist sich als Verlustgeschäft. Geblieben sind einzigartige Gedichte und eine kurze Biografie. Was gestern wie heute am Werk der österreichischen Dichterin fasziniert, ist – so Hans Weigel – die „Vollendung im Fragmentarischen“. Nach dem Hörfeature „Nicht als Tote geboren“ von Robert Weichinger und Andreas Okopenko (ORF 1989, 44 Minuten) spricht die Literaturwissenschafterin Dr. Christa Gürtler zu Leben und Werk der Künstlerin. Hertha Kräftner wurde am 26. April 1928 in Wien geboren. Ihr erster früher lyrischer Ansatz erinnert noch stark an Rilke, ihre späteren Verse jedoch sind von einer erstaunlichen Reife des Ausdrucks und einem hohen Maß an Eigenständigkeit geprägt. Kräftner zählte zu den literarischen Hoffnungen der Nachkriegszeit. Heute wird sie in einem Atemzug mit Ingeborg Bachmann und Jeannie Ebner genannt. Am 13. November 1951 nimmt sich Hertha Kräftner das Leben.