Zwei Freunde sind durch Kindheit und Jugend unzertrennlich. Als sich Shridaman in die schöne Sita verliebt, agiert Nanda für ihn als Brautwerber. Schon wenige Monate nach der Hochzeit scheint die Situation unlösbar: Sita ist schwanger von ihrem Mann, aber keinem Beteiligten bleibt die wachsende Anziehung zwischen ihr und dem „Hausfreund“ verborgen. Die Männer „lösen“ das Problem durch einen Doppelselbstmord. Einem indischen Brauch folgend, schlägt sich der Ehemann den Kopf ab. Aus tiefer Freundschaft folgt Nanda dem Freund auf gleiche Weise in den Tod. Sita fühlt sich für den Tod der beiden Männer verantwortlich. Die Göttin Kali erhört Sita und zeigt ihr einen Weg, die beiden Männer wieder ins Leben zurückzuholen. Sita soll die Köpfe wieder auf die Schultern setzen. In der Eile jedoch vertauscht sie diese. Hat sie sich durch dieses Versehen den idealen Liebhaber geschaffen? Basierend auf der Handlung des indischen Märchens „Das Dilemma der Wäscherin“ schrieb Thomas Mann 1940 im amerikanischen Exil die indische Legende „Die vertauschten Köpfe“ (1941), die für diese Aufführungen von Reingard Gschaider als Monolog bearbeitet wurde. Der Autor erzählt eine klassische Dreiecks-Geschichte im exotischen Gewand und zeichnet voller Sprachwitz den Widerstreit zwischen Körper und Geist. Lassen Sie sich mit hineinziehen in diese indische Legende, die Thomas Mann in der ihm eigenen Weise psychologisiert und ironisiert! Im Rahmen des Thomas Mann-Schwerpunkts im Literaturhaus. Regie: Doris Harder Schauspiel: Reingard Gschaider Ausstattung & Grafik: Antonia Linner Komposition: Klaus Eibensteiner Premiere: 27. September 2002 Weitere Aufführungen: 4., 5. & 6. Okt., jeweils 20 Uhr Schüler-Vorstellungen auf Anfrage (Tel. 422 411-19)