Dienstag,
04.11.97
20:00

Die Todesfuge

Eintritt 50,-/ 30,-

Paul Celan

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Die Todesfuge

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Kaum ein Satz wurde und wird so oft zitiert wie jener vom Tod, der „ein Meister aus Deutschland“ sei. Der Dichter Paul Celan ist heute noch – mehr als 25 Jahre nach seinem Freitod in Paris – umhüllt von Ehrfurcht und dunklem Schweigen. Ein Unantastbarer, wie es scheint. Seine Dichtung gilt als Zeugnis unbegreifbaren Leids und hat als spätavantgardistisches Mahnmal für die Opfer des Faschismus weltliterarisches Format. Celan thematisiert (indirekt) das grausige Geschehen im Ghetto, das er selbst erleben mußte, und den Mißbrauch der Sprache durch die Nationalsozialisten. Nach dem Hörfeature „Erst jenseits der Kastanien ist die Welt“ von Nikolaus Scholz (ORF 1990, 42 Minuten) folgt ein Gespräch mit Prof. Albert Berger, Germanist von der Universität Klagenfurt. Anschließend wird die Film-Dokumentation „Paul Celan – Erst jenseits der Kastanien ist die Welt“ (SDR, arte 1994, 55 Minuten) gezeigt. Paul Celan (eigentlich Paul Antschel), geboren am 23. November 1920 in Czernowitz/Bukowina, gestorben Ende April 1970 in Paris; aufgewachsen als Sohn deutschsprachiger Juden, 1942 Deportation und Tod der Eltern. Zwangsarbeit im Straßenbau, 1942 bis 1944 Arbeitslager, ab 1948 in Paris (frz. Staatsbürgerschaft). 1947 erste Veröffentlichung von Gedichten. 1959 Lektor für deutsche Sprache und Literatur an der Ecole Normale Superieure. Übersetzer französischer und russischer Lyrik. Werke: „Sprachgitter“ (1959), „Die Niemandsrose“ (1963), „Fadensonnen“ (1968) u. a. Mehrere Preise, z. B. den Georg Büchner-Preis 1960.