Dienstag,
07.10.97
19:30

Die Schattenexistenz

Eintritt 50,-/ 30,-

Fernando Pessoa

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Die Schattenexistenz

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Pessoa – der Name bedeutet im Portugiesischen sowohl Person als auch Maske. Der 1888 geborene Fernando Pessoa gilt heute als der bedeutendste Lyriker der neuen portugiesischen Literatur. Zunächst führte allerdings er eine höchst unscheinbare Existenz als Handelskorrespondent und schrieb für die Schublade. Sein literarischer Nachlaß, der exakt 27.453 Manuskripte umfaßt, enthält neben Lyrik auch soziologische und essayistische Schriften. Nach der Eröffnung der Ausstellung „Fernando Pessoa – Schriftbilder von Günther Nussbaumer und Photographien“ durch einen Vertreter der Portugiesischen Botschaft und den Verleger Arno Kleibel porträtiert das Hörfeature „Ich hasse die Lüge, weil sie eine Ungenauigkeit ist“ (ORF-Tonspuren 1988, 40 Minuten) von Peter Klein den Schriftsteller. Anschließend folgt ein Gespräch mit der Salzburger Romanistin Dr. Angela Birner, und um ca. 21.45 Uhr wird der Film „Im Labyrinth des Ich – Fernando Pessoa und Portugal“ (hr 1988, 120 Minuten) von Peter Hamm gezeigt. Fernando Antonio Nogueira Pessoa, geboren am 13. Juni 1888 in Lissabon, gestorben am 30. November 1935 ebendort. Er verbrachte seine Jugend in Südafrika, verfaßte sein erstes Gedicht mit sieben Jahren und schrieb in portugiesischer, englischer und französischer Sprache. Bereits in jungen Jahren erfand er sogenannte Heteronyme, also Verkörperungen für die Gegenstände seines Denkens und Dichtens. Pessoa gab seinem vielfältig gespaltenen Ich unter anderem die Namen Alberto Caeiro, Ricardo Reis, Alvaro de Campos und entwickelte damit ein „ganzes Drama aus Leuten“.