Montag,
07.12.98
20:00

Die letzten Tage der Menschheit

Eintritt frei

Karl Kraus

Veranstalter: Literaturhaus

Die letzten Tage der Menschheit

Veranstalter: Literaturhaus

Das monumentale Weltkriegsdrama „Die letzten Tage der Menschheit“ von Karl Kraus gilt im ganzen als unspielbar. Weltweit hat es ein einziges Mal eine vollständige szenische Umsetzung des Werks gegeben: die im Literaturhaus bis Ende 1999 präsentierte Hörspielfassung des ORF aus dem Jahr 1974. Eingeleitet werden die 23 Abende von den Salzburger Germanisten Manfred Mittermayer und Fritz Popp. Diesmal spricht Manfred Mittermayer über Traditionsbezüge des Stücks. Teil 5 bringt die Szenen 23 bis 28 aus dem 1. Akt, Dauer: 46.40 Minuten. In der Geschichte des neueren Dramas haben „Die letzten Tage der Menschheit“ Epoche gemacht wie in der Geschichte des neueren Romans allenfalls der „Ulysses“ von James Joyce. Ohne dieses Beispiel wäre weder Piscators „politisches“ noch Brechts „episches“ Theater zu denken, auch nicht das „dokumentarische“ Theater von Peter Weiss. Karl Kraus – geboren 1874 in Gitschin, gestorben 1936 in Wien – verknüpft in diesem Drama die Technik der Montage mit der des Kommentars, er verbindet Elemente der Operette mit solchen des Welttheaters. Es enstand dabei ein Werk, das in der Literatur des 20. Jahrhunderts nicht seinesgleichen hat und dessen Modernität und Aktualität sich noch achtzig Jahre nach seinem Erscheinen eindrucksvoll behaupten kann. Teil 6: Montag, 21. Dezember, 20 Uhr, Literaturhaus