Montag,
19.04.99
20:00

Die letzten Tage der Menscheit

Eintritt frei

Karl Kraus

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Die letzten Tage der Menscheit

Veranstalter: Literaturhaus, ORF

Die Einleitung zu Teil 12 der einmaligen Hörspielfassung des Kraus-Stücks „Die letzten Tage der Menschheit“ hält der Salzburger Germanist und Autor Fritz Popp. Unter dem Titel „Kinodramatisch“ spricht er diesmal zum Thema „Karl Kraus und das Kino“. Dann hören Sie die Szenen 36 bis 46 des 3. Akts (Dauer: 68.21 Minuten). Bereits 1926 schrieb Moreck in seiner „Sittengeschichte des Kinos“: „Während des Weltkriegs wurde das Kino in weitestem Umfang für die Hetzpropaganda (…) ausgenützt, und dies mit einer Wirkung, die durch keine gegenteilige Aufklärungsarbeit der Nachkriegszeit wieder aufgehoben werden konnte.“ Karl Kraus war einer der ersten, der diese Bedeutung des Films erkannte und darstellte – sowohl dessen Propagandawirkung als auch die kriegsablenkende Funktion der Lustspiel-Produktion. Die Kino-Operateure Das gibts nicht, was heißt das, das ist doch kein Licht! Da wird doch keine Nummer daraus, zwischen dem Sketch „Willi geniert sich“ und dem Detektiv-Schlager „Mir kommt keiner aus!“ Das gibts nicht, wir haben doch einen Vertrag, wir brauchen einen Treffer und keine Nieten! Der Isonzofilm läßt sich zwar nicht überbieten, doch woll´n wir mehr Licht für den „Jüngsten Tag“! (aus dem Epilog der „Letzten Tage der Menschheit“)