Montag,
10.11.97
20:00

Die Feder ist stärker als das Schwert

Eintritt 190,-/ 120,-

Elfriede Jelinek
Wole Soyinka

Veranstalter: Landestheater, Literaturhaus, St.Virgil

Die Feder ist stärker als das Schwert

Veranstalter: Landestheater, Literaturhaus, St.Virgil

VA-Ort: Bildungshaus St. Virgil Dieser Abend ist dem Gedenken des nigerianischen Schriftstellers Ken Saro-Wiwa gewidmet, der am 10. November 1995 trotz weltweiter Proteste von der Militärdiktatur seines Landes hingerichtet wurde. Wole Soyinka — Literaturnobelpreisträger (1986) und Nachfolger Salman Rushdies als Präsident des Internationalen Schriftstellerparlaments — wird über Ken Saro-Wiwa sprechen und eigene Texte lesen. Die bekannte österreichische Schriftstellerin Elfriede Jelinek und die Schauspielerin Hanne Rohrer tragen auf Deutsch vor. Der Südafrikaner Michael Blake mit Wohnsitz in London spielt am Klavier zeitgenössische nigerianische Musik. Die Moderation des Abends hat der ORF-Moderator Martin Traxl übernommen. Um 19 und um 22 Uhr wird die Filmdokumentation „Die Macht, das Öl und der Tod“ über Ken Saro-Wiwa gezeigt. Der Gewinn dieser Veranstaltung kommt dem Projekt „Salzburg. Stadt der Zuflucht“ sowie einem Ogoni-Projekt zugute. Ken Saro-Wiwa erhielt für sein Engagement gegen eine Machtclique, die Milliardenprofite aus dem Ölgeschäft einstreift und die dort lebende Bevölkerung bettelarm und krank läßt, 1994 den Alternativen Nobelpreis verliehen. Immer wieder ließ ihn die Militärjunta verhaften, obwohl bzw. weil er durch seine Romane und eine Fernsehserie in Nigeria ein Star und später weltweit bekannt war. Im Frühjahr 1995 wurde er wegen Hochverrats vor ein Sondertribunal gestellt und in einem Scheinprozeß zum Tod verurteilt. Noch in Haft ermutigte Ken Saro-Wiwa seine Mitstreiter: „Ich fürchte nicht hingerichtet zu werden. Ich erwarte es. Wir haben es mit Diktatoren aus der Steinzeit zu tun. (…) Wenn wir heute scheitern, so werden wir morgen siegen.“