Montag,
17.01.00
20:00

Der Untergang der Titanic

Eintritt Unkostenbeitrag öS 50,-

Hans Magnus Enzensberger

Veranstalter: Hessischer Rundfunk, Literaturhaus

Der Untergang der Titanic

Veranstalter: Hessischer Rundfunk, Literaturhaus

Nach 23 Abenden mit Karl Kraus und der monumentalen Hörspielfassung seines Dramas „Die letzten Tage der Menschheit“ (von Oktober 1998 bis Dezember 1999) beginnt das Literaturhaus Salzburg die Reihe Hörspielmontag im Jahr 2000 (Motto: Spannung) mit Hans Magnus Enzensberger und seinem Hörspiel „Der Untergang der Titanic“ (HR/BR/SDR 1979, 94 Minuten; Regie: Horst H. Vollmer, Musik: Peer Raben, Sprecher: Walter A. Schwarz, Christian Brückner, Dieter Borsche u. v. a.). Das gleichnamige Buch erschien 1978, die Uraufführung war 1980 in den Münchner Kammerspielen (Regie: George Tabori). Große dichterische Gesänge werden heute nicht mehr angestimmt: Der Glaube an Gott, an die Geschichte, ihren Sinn und ihre Erkennbarkeit stützt den Atem der Dichter nicht mehr. Wenn einer dann doch einmal weit ausholt, in „großer Form“ Fragmente besingt, mit epischem Atem davon spricht, daß die Luft gerade noch zum Überleben reicht, und im Bild der „Titanic“ und des Eisbergs – mit Schrecken spielend – die Komödie unserer Apokalypse zusammenfaßt, dann kann er sich der allgemeinen Verblüffung sicher sein. „Die Angst der Verantwortlichen und der Hörer, sie wird schon ihre Gründe haben, dachte ich mir. Gedichte, die gleichsam von gar nichts handeln, gibt es genug, und aus denen läßt sich schwer ein Hörspiel machen. Doch das epische Gedicht ist immer eine Sache für Hörer (und nicht für Leser allein) gewesen – schon ein paar tausend Jahre vor der Erfindung des Mikrofons. Verse, die Geschichten erzählen: Das müßte man ausprobieren, indem das Hörspiel, das im ‚Untergang der Titanic‘ ja drinsteckt, von einem Regisseur herausgeholt und zu Ohren gebracht wird.“ Hans Magnus Enzensberger