Donnerstag,
09.03.00
20:00

Der Schriftsteller bei der Arbeit: Thomas Bernhard

Eintritt öS 80,-/ 50,-

Veranstalter: Das andere Theater, Literaturhaus

Der Schriftsteller bei der Arbeit: Thomas Bernhard

Veranstalter: Das andere Theater, Literaturhaus

Ein Abend zu Thomas Bernhard und seinem Testament. Peter Riedl hatte einen Traum. Nein: fünf Träume. Das war im Frühjahr 1998. „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich zu Karl Hennetmair, dem langjährigen Freund Thomas Bernhards noch wenig Kontakt.“ Peter Riedl verstand die Botschaft seiner Träume als Auftrag. „So deutete ich die Träume damals, mich für die Einhaltung von Thomas Bernhards letztem Willen einzusetzen.“ Da war der Dichter gerade neun Jahre tot. Damals war bereits absehbar, daß sein Testament nicht eingehalten werden wird. Jetzt ist es soweit. Thomas Bernhard wird wieder gespielt. Vorgelesen. In Österreich. „Weder aus dem von mir selbst bei Lebzeiten veröffentlichten, noch aus dem nach meinem Tod gleich wo immer noch vorhandenen Nachlaß darf auf die Dauer des gesetzlichen Urheberrechtes innerhalb der Grenzen des österreichischen Staates, wie immer dieser Staat sich kennzeichnet, etwas in welcher Form immer von mir verfaßtes Geschriebenes aufgeführt, gedruckt oder auch nur vorgetragen werden.“ (Thomas Bernhard, Testament vom 10. Februar 1989) Peter Riedl setzt sich seit Jahren mit Thomas Bernhard auseinander. Nun will er den theatralisch-persönlichen Schlußpunkt setzen, seine Recherchen zum letzten Willen des Dichters öffentlich vorstellen. An einem Abend. In einer Performance. Im Literaturhaus. „Mein Projekt ‚Der Schriftsteller bei der Arbeit – Von der Befindlichkeit der letzten Dinge‘ ist die Realisation eines dieser Träume, der vom Ende einer gelungenen künstlerischen Darbietung an einem atmosphärischen Ort handelt.“ Peter Riedls „kein Thomas Bernhard-Theater“ ist eine Live-Reportage von der Befindlichkeit der letzten Dinge, sowohl des Theaters als auch der Grenze der Verwertbarkeit von Mensch und Seele. „Ausdrücklich betone ich, daß ich mit dem österreichischen Staat nichts zu tun haben will und ich verwahre mich nicht nur gegen jede Einmischung, sondern auch gegen jede Annäherung dieses österreichischen Staates meine Person und meine Arbeit betreffend in aller Zukunft.“ (Bernhard-Testament)