Nina Tchoudinova geht in ihrem Schaffen von der Natur zum Menschen. Besonders häufig bewegt sie ein philosophisches Streben um Antwort für sich zu finden auf die wichtigsten Fragen: Wer sind wir, was ist das Ziel, wozu und woher kommen wir in diese Welt, was bleibt, wenn wir vergehen? Die Gefühlswelt der Dichterin ist weit – sie reicht von Erdverbundenheit bis zur Auffassung, ein winziger Splitter im All zu sein. Für ihre Gedichte ist Bedeutsamkeit und Vieldimensionalität der Bilder und Intensität der Worte charakteristisch. Die Betonung in den Gedichten liegt nicht so sehr in den Wort-Effekten, vielmehr im Wort selbst, im Sinn des Gedichts – in den Gedanken. Nur wer seine irdischen Wurzeln kennt, kann sich des Bindeglieds zu den Sternen bewußt werden. Der philosophische Zyklus über die Liebe "Hundert meiner Nächte" wurde vertont. Diese Gedichte geben die Möglichkeit, die unzerstörbaren Bindungen unendlicher Zeit von den kurzen Augenblicken unseres Lebens zu unterscheiden.