Johann Wolfgang von Goethe eröffnete mit seinem ersten Roman “Die Leiden des jungen Werther" (1774, Neufassung 1787), übersetzt in allen europäischen Sprachen, den Sturm und Drang-Anhängern eine völlig neue Welt. Diese Goethefigur hat bis heute unabhängig von der literarischen Wiederaufnahme durch Ulrich Plenzdorf (“Die neuen Leiden des jungen W.", 1973) ihre Aktualität und Faszination nicht verloren. Das einleitende Hörfeature “Goethe" von Hans Dieter Herbit (ORF 1995, 44 Minuten) vermittelt einen Einblick in Goethes Leben und Werk aus der Sicht seiner Frau Christiane Vulpius. Anschließend spricht der Germanist Dr. Markus Kreuzwieser über Goethes Werk, vor allem über seine Figur des Werther. Johann Wolfgang Goethe geboren am 28.8.1749, gestorben am 22.3.1832. Studium der Rechte in Leipzig, Begegnung mit den Sturm und Drangdichtern; 1775 Übersiedlung nach Weimar in den Weimarer Staatsdienst. Neben der literarischen und politischen Tätigkeit naturwissenschaftliche Arbeiten. Goethe war mit allen geistigen Strömungen seiner Zeit vertraut, schuf neben Friedrich Schiller das Muster des klassischen deutschen Dramas, mit seiner Lyrik eröffnete er der deutschen Sprache gänzlich neue Aussagemöglickeiten, mit dem “Wilhelm Meister" schuf er das Vorbild für den Bildungsroman des 19. Jahrhunderts. Werke (u. v. a.): “Die Leiden des jungen Werthers" (1774), “Torquato Tasso" (1790), “Faust, der Tragödie erster Teil" (1808), “Faust II" (1832).