Wer ist Rolfrafael Schröer? Ein Dichter? Ein Schwadroneur? Kulturorganisator? Weltveränderer? Eintänzer? Maler? Kabarettist? Rezitator? Schauspieler? Spiegelfechter? Dramatiker? Traumtänzer? Schwer läßt er sich fassen, dieser Schröer. Wie ein Entfesselungskünstler entwindet er sich jedem Definitionsversuch seiner Persönlichkeit. „Ich bin ein anderer“, ruft er jedem zu, der mit Hammer und Nagel kommt. „In Schröers Texten überwiegen bis heute Bilder der kulturellen und materiellen Zerstörung, der Entmenschlichung, der herz-und gnadenlosen Aggression. Wobei die empörte Parteinahme für die Geschundenen, egal aus welchem Lager sie kommen, wesentlicher Antrieb seines Schreibens ist.“ Jens Prüss Rolfrafael Schröer wird heute die Ballade „Die Vogelscheuche“ und „Zeitalter der Ameise“ aus seinem Buch „Der letzte Zirkus“ vortragen und gestalten. Rolfrafael Schröer, geboren 1928 in Dresden, Jugend im Krieg, mit 17 Jahren Häftling in Bautzen. Danach in vielen Berufen tätig. Mit zahlreichen künstlerischen Aktivitäten trat er jahrelang von Düsseldorf aus an die Öffentlichkeit: Studiotheater, Pantomine, Kabarett, Lesebühne usw. Er ist Erfinder der deutschen Literaturbüros und lebte zuletzt als Geschäftsführer des Künstlerdorfes Schöppingen, das er initiierte, ebendort bis Ende 1996. Er wohnt jetzt in Altenberge. Bisher erschienen 16 Bücher und drei Theaterstücke.