Der aus ärmlichen Verhältnissen stammende Mircea Cartarescu zählt heute zu den wichstigen Autoren Rumäniens mit internationaler Anerkennung. Bis 1989 galt seine schriftstellerische Vorliebe ausschließlich der Poesie. Heute zählt er zu den wohl bedeutendsten Vertretern des rumänischen Postmodernismus. 2007 erschien auf Deutsch im Zsolnay Verlag der Roman „Die Wissenden“ als erster Teil einer Trilogie, die im Original den Titel „Orbitor“ trägt und deren dritter Teil bereits in Rumänien erschienen ist. In deutscher Übersetzung von Gerhardt Csejka und Ferdinand Leopold folgt nun der zweite Teil: „Der Körper“ (Zsolnay Verlag, 2011). Moderation: Ines Schütz. Deutsche Lesung: Michael Kolnberger. Als die Schreibstube des Erzählers dem urbanistischen Größenwahn des Diktators zum Opfer fällt, kehrt Mircea in die Wohnung der Eltern zurück, wo die Vergangenheit wieder lebendig wird. Bukarest leuchtet – die Stadt wird zur Literatur, wenn er Urgroßvater Vasile herbeihalluziniert oder wenn sich Urgroßmutter Maria allmorgendlich in einen Schmetterling verwandelt. In diesem irrwitzigen Roman voller Alpträume fügen sich Phantastik und Physik, Tradition und Moderne, Sinnlichkeit und Abstraktion zu einem Kunstwerk. Mircea Cartarescu, geboren am 1. Juni 1956 in Bukarest, veröffentlicht seit 1978 Gedichte und Prosa. Zahlreiche Aufenthalte im Westen (u.a. in Berlin, Stuttgart, Wien) und Übersetzungen in viele Sprachen. 2008 erschienen im Suhrkamp Verlag seine Kurzerzählungen „Warum wir die Frauen lieben“, die Übersetzung des rumänischen Bestsellers „De ce iubim femeile“ (2005).