Mittwoch,
15.12.99
20:00

Der Garten des Diogenes

Eintritt öS 80.-/50.-

Robert Hasz

Veranstalter: prolit

Der Garten des Diogenes

Veranstalter: prolit

Geflüchtet vor und aus dem Krieg in Jugoslawien, zieht der Ich-Erzähler mit seiner Familie nach Ungarn, in ein Neubauviertel an den Rand einer Kleinstadt. Nicht das erwartete neue Leben, sondern zunehmende Lethargie und das Gefühl von Entwurzelung und Heimatlosigkeit bestimmen dort sein Leben. Wirklich aufgehoben fühlt er sich nur in den verrotteten Lagerschuppen der benachbarten Fabriksruine, in der drei Clochards Unterschlupf gefunden haben und sich vorbereiten auf das Ende der Welt. Mehr und mehr bricht das Unheimliche und Phantastische ein in den Alltag des Erzählers, mehr und mehr verschwindet dieser aus seiner Gegenwart, um anzukommen im Traum einer anderen Welt. Um die Flucht aus der Zeit, um Heimat und Fremde, Realität und Phantasie und um Sehen und Blindheit geht es in diesem märchenhaft-poetischen Romanerstling von Robert Hasz. „Was mich am meisten interessiert, ist der Mensch selbst und seine geschichtliche Rolle. Anders formuliert, der dem Materiellen verfallene Mensch und sein Verhältnis zur Welt jenseits der Erfahrung ist das, was mich wirklich beschäftigt.“ Robert Hasz, 1964 in Doroszlon (Vojvodina) als Angehöriger der ungarischen Minderheit geboren, studierte in Novi Sad Literaturwissenschaft. Emigrierte 1991 nach Ungarn, lebt in Szeged. 1995 erschien sein Novellenband „Die Insel der Strohhunde“, sein erster Roman „Der Garten des Diogenes“ erschien 1999 im Rowohlt-Verlag.