- Genre: Lesung & Gespräch (ab 9. Schulstufe)
- Beteiligte: Christoph Wortberg
Veranstalter: Junges Literaturhaus
Der Ernst des Lebens macht auch keinen Spaß
Veranstalter: Junges Literaturhaus
Im Gespräch mit den Schüler/innen und dem Autor: Barabara Frauendorff Der Unfalltod seines älteren Bruders Jakob macht den sechzehnjährigen Leonard (Lenny) stutzig. Auf seine Recherche hin begegnet er Rosa, einem Mädchen in seinem Alter, die als Einzige mit angesehen hatte, wie Jakob – offensichtlich mit suizidaler Absicht – in den Tod gesprungen ist. Dabei war Jakob zielstrebig und jahrgangsbester Schüler, ohne ein Streber zu sein. Die Eltern waren von ihrem Sohn angetan. Er sollte nach einem Pharmazie-Studium die Apotheke des Vaters übernehmen. „Christoph Wortbergs Buch ist zugleich das Psychogramm einer Familie: Lennys Mutter ist tablettenabhängig, ihr Mann schiebt ihr als Apotheker die Medikamente zu – beide scheinen ihr Arrangement mit dieser Situation gefunden zu haben, weil sie eigentlich nicht glücklich miteinander sind. Jakob dagegen war eine Projektionsfigur für die Eltern: erfolgreich, selbstbewusst, geachtet. […] Klar, Lennys Eltern schieben den Gedanken an den Selbstmord, den Lenny ihnen gegenüber äußert, vehement zur Seite – sie verharren in ihrem Wunschbild vom großen Sohn. [..] Fazit: 5 von 5 Punkten. ” (Ulf Cronbenberg) Das Buch, nominiert für den Deutschen Jugendliteraturpreis, ist subtil erzählt und nimmt außerdem am Ende eine unerwartete Wendung, Das Thema Selbstmord wird sehr behutsam aufgegriffen, es kommt nicht als Nachahmungsbuch in Frage, weil es – nicht zuletzt wegen seiner feinen Liebesgeschichte – ein Plädoyer fürs Leben ist. Das Gespräch – nach der Lesung – zwischen dem Autor und den Schüler/innen moderiert und bereichert die Psychologin und Psychotherapeutin Mag. Barbara Frauendorff MA.