Montag,
01.12.25
19:30

Der andere Hugo Bettauer

Eintritt frei

Veranstalter: HOSI Salzburg, Literaturforum Leselampe, Programmbereich „Figurationen des Übergangs“ am Interuniversitären Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst
Veranstaltungsort: Literaturhaus

Der andere Hugo Bettauer

Veranstalter: HOSI Salzburg, Literaturforum Leselampe, Programmbereich „Figurationen des Übergangs“ am Interuniversitären Schwerpunkt Wissenschaft & Kunst
Veranstaltungsort: Literaturhaus

Der Journalist und Schriftsteller Hugo Bettauer (geb. 1872 in Baden bei Wien) lebte zunächst ein unstetes Leben und wanderte in die USA aus, bis er 1908 nach Österreich zurückkehrte und zum Bestseller-Autor wurde. Die von ihm herausgegebenen Zeitschriften „Er und Sie“ und „Bettauers Wochenschrift“ empörten die politische Öffentlichkeit, da sie offen Erotik und Sexualität thematisierten und für die Straffreiheit homosexueller Beziehungen und gegen das Abtreibungsverbot eintraten. Eine antisemitisch und nationalsozialistisch motivierte Hetzkampagne endete 1925 in einem Attentat, dessen Folgen Bettauer erlag.
Für Hugo Bettauers berühmten Roman (1922) und die Verfilmung „Die Stadt ohne Juden“ (1924) werden oft Zuschreibungen wie „prophetisch“ oder „dystopisch“ verwendet, als ob Bettauer die Massenvernichtung der europäischen Juden vorhergesehen hätte. Hannes Sulzenbacher diskutiert, wie ein satirischer Roman und Film den Antisemitismus im Wien der zwanziger Jahre beschreiben und wie eine alberne Satire zum literarischen Mahnmal wurde.

Hannes Sulzenbacher, seit 2022 Chefkurator des Jüdischen Museums Wien, 1998-2004 (Co-)Leitung des Kulturfestivals „Wien ist andersrum”, Gründer und seit 2024 kuratorischer Leiter von „QWIEN – Zentrum für queere Kultur und Geschichte“ in Wien, 2014-2021 Leiter des kuratorisch-wissenschaftlichen Teams für die Neugestaltung der österreichischen Ausstellung im Staatlichen Museum Auschwitz-Birkenau.