Salzburg ist eine gastliche Stadt. So heißt es zumindest in den Werbetexten, die alljährlich in alle Welt gesandt werden, und man freut sich auch wirklich, wenn möglichst viele Fremde in die Stadt kommen. In alten Zeiten aber, als man noch nichts vom Nutzen des Fremdenverkehrs wußte, war das ganz anders. Man hatte wenig übrig für die armen Schlucker, die da von auswärts kamen. Vielmehr waren die Salzburger so patriotisch, daß sie denen, die hier nicht heimisch waren, rein gar nichts gönnten, nicht einmal den Pranger und den Galgen. Als dann eines Tages einer von diesen dahergelaufenen Fremden, der sich eines Vergehens schuldig gemacht hatte, hier gehenkt werden sollte, kam es unter den Salzburgern zu einem Aufstand. „Wir lassen keinen fremden Schlingel an unseren Galgen“, riefen sie empört, „der gehört für uns und unsere Kinder!“ Liselotte Eltz-Hoffmann, geboren und aufgewachsen in Wien, ihr Vater war Offizier, die Mutter Malerin. Sie studierte Geschichte, Germanistik, Kunstgeschichte und evangelische Theologie an der Universität Wien, Abschluß Dr. phil. Nach dem Krieg ansässig in Salzburg. Leiterin der Büchereistelle Salzburg, freie Mitarbeiterin der Salzburger Nachrichten. Veröffentlichung einer Reihe von Büchern, vor allem Biographien, Essays, kulturgeschichtliche Schriften über Salzburg, Tierschutz und Kirchengeschichte, Hörspiele und Erzählungen.