Zu seinem Begräbnis 1963 säumten die schwarzen Motorradengel aus dem Film "Orphée" die 50 Kilometer von Paris bis zum Friedhof Milly-la Foret. Jean Cocteau stilisierte das skandalumwitterte, hochpoetische und gleichzeitig triviale Leben der Kunstfigur Jean Cocteau exzellent. Als Dichter, Dramatiker, Bestsellerautor, Maler und Filmemacher, aber auch als rastlos Suchender und charmanter Gesellschaftslöwe diktierte er über fünfzig Jahre lang den künstlerischen Geschmack von "tout Paris". Nach dem Hörfeature "Das Testament des Orpheus" von Silvana und Christian Schiller (Ö1-Tonspuren, 1989) wird der Wiener Romanist und Cocteau-Experte Siegfried Löwe in einem weiterführenden Gespräch Cocteaus Bedeutung und seinen beträchtlichen Einfluß auf die moderne Kunstszene erörtern. Bereits ab 18 Uhr wird Cocteaus berühmter Film "Orphée" (105 Minuten) aus dem Jahr 1949 mit Jean Marais, Maria Casarès und Juliette Grèco in deutscher Fassung gezeigt.