Freitag,
02.12.05
20:00

Das Haus der sterbenden Männer

Eintritt 6/4

Elisabeth Reichart

Veranstalter: prolit

Das Haus der sterbenden Männer

Veranstalter: prolit

Einführung und Gespräch: Christa Gürtler „Die Wahrheit ist nicht gut genug für das Leben. (…) Schon Oscar Wilde hat gesagt, die Kunst der Lüge ist uns abhanden gekommen. Die Lüge – das ist das Phantastische, Märchenhafte. Sie allein macht das Leben erträglich.“ Ein Haus an der Donau, umgeben von einem Teich, von Nebel, Schilf. Das ist der Ort, an dem das Sterben erträglich gemacht werden soll, ein Ort, an den reiche Männer sich zurückziehen können, um nicht allein zu sterben, sondern von jungen Mädchen betreut. Und das ist der Ort der Wiederbegegnung von Victoria, der Leiterin des Hauses, und Antonia, der ehemaligen Studienfreundin, die einst von Prag nach Wien geflüchtet war. Die Begegnung der beiden Frauen ist eine, in der unterschiedliche Lebensentwürfe sich kreuzen, in der die Beschädigungen mitteleuropäischer Geschichten aufeinandertreffen und in der nicht zuletzt das Erzählen von Geschichten selbst auf dem Prüfstand steht. „Mit ihrem jüngsten Titel „Das Haus der sterbenden Männer“ ist Reichart beim Thema Tod angelangt – allerdings ist das die Interpretation der Oberfläche. Ein vielschichtig verschränktes Werk tut sich hier auf, dessen Metaphernreichtum mühelos in Ist-Zustände rückübersetzt werden kann, in dem zahlreiche Biografien einander berühren, überschneiden – im Fall der beiden Hauptfiguren Victoria und Antonia auf beunruhigende Weise ineinanderfließen.“ (Sylvia Treudl) Elisabeth Reichart, geboren 1953 in Steyregg, Studium der Germanistik und Geschichte in Salzburg und Wien, lebt als freie Schriftstellerin in Wien. Längere Auslandsaufenthalte in Japan und den USA. Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Österreichischer Würdigungspreis für Literatur, Musil-Stipendium, Anton- Wildgans-Preis. Publikationen u.a.: „Februarschatten“ (1984), „Komm über den See“ (1988); „Fotze“ (1993); „Nachtmär“ (1995); „Das vergessene Lächeln der Amaterasu“ (1998); „Das Haus der sterbenden Männer“ ist im Otto Müller Verlag erschienen. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung