- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Stefan Gmünder, Paul Nizon
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Das Fell der Forelle
Veranstalter: Verein Literaturhaus
Paul Nizons neuer Roman „Das Fell der Forelle“ (Suhrkamp Verlag, 2005) handelt von einem liebesversehrten Luftikus, der aus der Welt und Zeit gefallen ist. Dem Schriftsteller gelingt es mit allerleichtesten Sätzen, das Allerschwerste in Schwebe zu halten, und mit einem unwiderstehlichen Prosakunststück voll Komik zu überraschen. Mit dem Autor spricht Stefan Gmünder, Standard-Redakteur und Herausgeber des Buches „Die Republik Nizon. Eine Biographie in Gesprächen“ (edition selene, 2005). Stolp ist ein Tagedieb, ein Sonderling und Daher- Schwadronierer, der sich in einem nicht endenden freien Fall befindet. Soeben hat er ein winziges Appartement in Paris geerbt, doch statt sich dieses Glücksfalls zu erfreuen, flieht er in die Wohnung, sooft es nur geht, um nicht von der unerwartet ausbrechenden Verzweiflung verschlungen zu werden. Auf der Suche nach den „Offenbarungen der Forelle“ begegnet er Carmen. Eine Liebe könnte beginnen, wäre da nicht die peinigende Erinnerung an die einst in Liebesraserei herbeigefürte Trennung von seiner Frau. „Andere haben ein Herz, ich an der Stelle eine Forelle.“ „Die titelgebende Forelle entdeckte Stolp auf einer Lithographie, die eine lasziv in einen Pelz gehüllte nackte Dame zeigt. Sie ist das Sinnbild der Unberührbaren, und sie ist die Verkörperung der unstillbaren Sehnsucht, die Stolp nach Paris trieb und dort auf die Straße. An dem Bild läßt Nizon seinen vor Sehnsucht rasenden Erzähler irre werden. Was mit einem geschieht, der aus allen Ordnungen herausfällt: Paul Nizon erzählt davon in einer wunderlichen Mischung aus Boshaftigkeit, Komik und Mitgefühl.“ (NZZ) Paul Nizon, geboren 1929 in Bern als Sohn eines russischen Emigranten und einer Schweizerin, investierte alles ins Schreiben und blieb dem Unterwegssein verpflichtet. Elias Canetti war sein Trauzeuge, Siegfried Unseld sein Verleger, Frisch und Dürrenmatt waren seine Freunde. Sein Roman „Das Jahr der Liebe“ (1981) wurde in Frankreich als bestes fremdsprachiges Buch ausgezeichnet und verfilmt. Für sein Werk, das in mehrere Sprachen übersetzt wurde, erhielt er zahlreiche internationale Ehrungen und Auszeichnungen. Lebt in Paris. Büchertisch: Rupertus Buchhandlung