Mit der Eröffnung des Salzburger Literaturhauses im Herbst 1991 startete Tomas Friedmann die Reihe „Hörspielmontag“. Seitdem werden monatlich Hörspiele aller Rundfunkanstalten des deutschen Sprachraums vorgestellt, Originalhörspiele, berühmte Bearbeitungen, Hörspielklassiker und Radiokunst-Beiträge. Zum 50. Hörspielmontag diskutiert unter der Leitung des Kulturjournalisten Werner Thuswaldner eine prominente Hörspiel-Runde: Martin Bopp (DRS Basel), Herbert Kapfer (BR München), Matthias Spranger (SDR Stuttgart) und Konrad Zobel (ORF Wien); Titel: „Das Hörspiel ist tot, es lebe das Hörspiel!“ Anschließend wird das Hörspiel „Compagnons und Concurrenten oder Die wahren Künste“ von Ingomar von Kieseritzky (66 Minuten) vorgestellt. Diese Co-Produktion des Süddeutschen Rundfunks Stuttgart mit dem DeutschlandRadio Berlin wird am 2. Juni mit dem renommierten Hörspielpreis der Kriegsblinden für das Jahr 1996 ausgezeichnet. Ingomar von Kieseritzky, geboren 1944 in Dresden, seit 1971 als freier Schriftsteller (Romane, Erzählungen etc.) in Berlin, hat seit Ende der 60er Jahre zahlreiche Hörspiele geschrieben. Seine nun preisgekrönte Rundfunkarbeit spielt im Weimar nach Goethes Tod. Eine ehrenwerte und skurrile Gesellschaft von literarischen und philosophischen Epigonen sitzt im nun leeren Nest, sinniert und parliert. Das Genie ist verschwunden: Was tun? Eine absurde Unterhaltung, angetrieben von federnden Sprachspielen und grotesken Einfällen, voll hintersinnigem Witz und ausgeklügelten Anspielungen …