Mittwoch,
13.11.02
20:00
Catherine Millet & Jeanne de Berg
Eintritt Euro 13/ 10
- Genre: 2 Lesungen (franz./dt.) & Gespräch
- Beteiligte: Michael Farin, Catherine Millet, Jeanne de Berg
Veranstalter: Franz. KI Innsbruck, Verein Literaturhaus
Catherine Millet & Jeanne de Berg
Veranstalter: Franz. KI Innsbruck, Verein Literaturhaus
In Frankreich ist die Diskussion um die Tabuthemen Sex, Erotik und Pornografie, um den Ort des nackten Körpers in der Öffentlichkeit und in der Kunst aktueller denn je. Jeanne de Berg und Catherine Millet, zwei Autorinnen, die weit über Frankreichs Grenzen hinaus mit ihren freizügigen Büchern bekannt wurden, lesen zum Schwerpunkt „sex&literatur“ und diskutieren mit dem deutschen Verleger und Übersetzer Michael Farin. Catherine Millet gilt als renommierte Kunstkritikerin, 1995 wurde sie als Kuratorin des französischen Pavillons auf der „Biennale“ von Venedig ausgezeichnet. Zum (umstrittenen) Star wurde die bekannte Publizistin allerdings mit ihrem Buch „La vie sexuelle de Catherine M.“ (2001; dt. „Das sexuelle Leben der Catherine M.“, Goldmann 2001; Hörkassette BMG 2002). Darin schreibt sie emotionslos, nüchtern und sachlich über ihr außereheliches Gruppensex-Leben, das gleich nach ihrer Defloration als 18-jährige begann. Seitdem „fickt sie, wie sie atmet“, am liebsten gleichzeitig mit mehreren Partnern und wenn möglich unter den Blicken anderer. Einen SM-Klassiker gleich nach der „Geschichte der O“ schrieb Cathérine Robbe-Grillet, Ehefrau des berühmten Schriftstellers Alain Robbe-Grillet. Unter dem Pseudonym Jean bzw. Jeanne de Berg hat sie mehrere Titel zu Sadomaso-Phantasien veröffentlicht. In dem einst verbotenen, später verfilmten Buch „L‘image“ (1956; dt. „Das Bild“, Verlag Belleville 1994/95, Ullstein 1998, Rowohlt 2001) berichtet die Autorin aus der Perspektive eines Mannes von seiner Begegnung mit der geheimnisvollen Claire und ihrer bezaubernden Begleiterin Anne, die sich als freiwillige Sklavin ihrer Herrin unterwirft und beiden für jegliche Begehr zur Verfügung steht. Im Buch „cérémonies de femmes“ (1985; dt. „Die Frau“, Belleville 1995) beschreibt Berg ihre Erfahrungen als Pariser Domina. Jeanne de Berg, geboren 1932 in Paris, wo sie lebt. Schauspielerin, Mitarbeit bei den Filmen Alain Robbe-Grillets, Autorin, zuletzt erschien 2002 auf Französisch „Entretien avec Jeanne de Berg“. Catherine Millet, geboren 1948, lebt in Paris. Chefredakteurin der Avantgarde-Zeitschrift „art Press“, Publikationen, auf Deutsch 2001 „Zeitgenössische Kunst“.