„Ich gestehe: Ich bin der Teufel. / Ich führe euch zu den Orten der heißen Liebe und nicht in den Krieg.“ (aus: Zwischen Zauber und Zeichen. Moderne arabische Lyrik von 1945 bis heute) Abdallah Zrika ist einer der bekanntesten Lyriker Marokkos. 1978 kam er wegen „Unmoral“ seiner Gedichte für zwei Jahre ins Gefängnis. Seine Poesie ist unprogrammatisches, regelloses und assoziatives Sprechen, das an Spontaneität in der arabischen Literatur der Gegenwart unübertroffen ist. Seine Ehefrau Touria Hadraoui ist ebenfalls Autorin und Sängerin. Sie ist die erste Frau, die den „Malhoun“ (eine traditionelle Form gesungener Poesie), der ursprünglich nur Männern vorbehalten war, singt und sieht ihre Kunst auch als einen Beitrag zur Emanzipation der Frau in Marokko. Gemeinsam mit dem marokkanischen Violinisten Mustafa Tazi präsentieren sie an diesem Abend Vertonungen von Zrikas Lyrik aus Casablanca. Einige der Gedichte von Abdallah Zrika sind von Stefan Weidner ins Deutsche übersetzt und veröffentlicht worden. Srika und Hadraoui werden in einem Gespräch mit dem Moderator Stefan Weidner, der auch auf Deutsch liest, über ihre künstlerische Arbeit und die Kultur ihrer Heimatstadt Casablanca erzählen.