- Genre: Lesung & Gespräch
- Beteiligte: Judith Kuckart
Veranstalter: prolit
Veranstaltungsort: Literaturhaus
Café der Unsichtbaren
Veranstalter: prolit
Veranstaltungsort: Literaturhaus
Rieke studiert Theologie und bereitet sich bei Sorgentelefon e. V. auf die Gemeindearbeit vor. Wanda sammelt für ein DDR-Museum Gegenstände, die nicht mehr gebraucht werden: „Das Gestern will im Heute nicht aufhören zu sprechen.“ Für Matthias, der auf dem Bau arbeitet, ist das Dasein an sich eine rätselhafte Aufgabe. Die traurige Buchhalterin Marianne, der pensionierte Redakteur Lorentz und die 80-jährige heitere Ich-Erzählerin von Schrey, die nicht weiß, ob sie eine verhinderte Pianistin oder eine verhinderte Terroristin ist, gehören ebenfalls in die Sorgentelefon-Gruppe. Alle sieben – so unterschiedlich ihre Leben verlaufen sind – erfahren, dass Zuhören den Anrufenden in einer schlaflosen Nacht das Gefühl von Ausweglosigkeit nehmen kann – und mit dem Zuhören auch eigene Lebenserfahrungen einen unerwarteten Sinn bekommen. Ein unsichtbares Netz zwischen Rand und Mitte der Gesellschaft entsteht, das Lebensgeschichten aus dem Dunkel des Unerzählten fischt.
Judith Kuckart, geb. 1959, lebt als Autorin, Choreografin und Theaterregisseurin in Berlin. Sie absolvierte ein Studium der Literatur- und Theaterwissenschaften sowie eine Tanzausbildung. Judith Kuckarts erster Roman „Wahl der Waffen“ erschien 1990 und wurde mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet. Es folgten einige Romane sowie Erzählbände. Der neue Roman „Café der Unsichtbaren“ ist bei DuMont erschienen.