Aus einer erst durch die Nürnberger Rassengesetze jüdisch gewordenen, bürgerlichen Familie stammend, erlebt Gitta Deutsch den Anschluß und die erste Zeit der Judenverfolgung zunächst dadurch, daß ein Großteil ihrer Freundinnen der Schule fernblieb. Ihr Vater, der bekannte Musikwissenschaftler Otto Erich Deutsch (nach dem der Werkkatalog Franz Schubert Deutsch-Verzeichnis heißt), kümmerte sich nach dem frühen Tod der Mutter um sie. Ihr Alltag ist von heftigem und schwärmerischem Kulturkonsum geprägt. Nach ihrer Flucht konnte sie sich rasch in England eingewöhnen, mußte aber, durch die Entwicklung des Krieges bedingt, die Wandlung vom Flüchtling zum ungeliebten und feindlichen Ausländer durchmachen. Das neue Buch schafft Klarheit darüber, daß das Leben in der Emigration alles andere als leicht gewesen ist.