Dienstag,
05.06.01
19:30
Best of Winfried Gindls
Eintritt frei
- Genre: Ausstellungseröffnung
Veranstalter: Literaturhaus
Best of Winfried Gindls
Veranstalter: Literaturhaus
Ausstellungsort: Literaturhaus Salzburg Öffnungszeiten: Mo bis Do, 10 – 17 Uhr, sowie bei Abendveranstaltungen Eintritt: frei Passend vor den heißen Sommermonaten und dem berühmt-berüchtigen (politischen) Sommerloch zeigt das Literaturhaus Salzburg fünfundfünfzig ausgewählte „Politische T-Shirts“ des österreichischen Autors und Konzeptkünstlers Winfried Gindl. Die Leibchen mit Originalzitaten österreichischer Politiker/innen sind auch zu kaufen (Preis: 250 Schilling). Weitere Infos und Bestellungen: www.silverserver.co.at/sisyphus Der Konzeptkünstler Winfried Gindl begann im Sommer 1999, während des damaligen Nationalratswahlkampfes, mit seiner Aktion „Politische T-Shirts“. Die „Politischen T-Shirts“ bilden den ersten Teil von Gindls großangelegtem „Textiltheater“ – das verschiedene gesellschaftliche und mediale Bereiche darstellt, indem es ihre Sprache auf Kleidungsstücken zitiert – und geben besonders prägnante Sätze österreichischer PolitikerInnen wieder. Die Sätze sind so ausgewählt, daß sie durch ihre Sprachform die Welt der Politik und die soziale und kulturelle Realität, der diese angehört, in vielfältiger Weise ausdrücken. Die „Politischen T-Shirts“ sind als ergänzendes Gegenstück zu den gezielten Botschaften der politischen Werbung gedacht. Die Aktion war ursprünglich für die Zeit des Nationalratswahlkampfes 1999 konzipiert, das Interesse daran riß aber – wohl im Zusammenhang mit der blau-schwarzen Wende – auch danach nicht ab. Seither sind die T-Shirts nicht nur via Online-Shopping und Bestellversand in einer – für Kunstaktionen – stattlichen Anzahl unter die Leute gebracht, sondern auch in zahlreichen Präsentationen, Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen in Österreich und Deutschland gezeigt worden. Sozusagen als Dank für sein künstlerisches Bemühen um Verständnis der österreichischen politischen Realität und Sprache wurde im Jahr 2000 Gindls Website vom Gratis-Kulturserver des Landes Kärnten entfernt, mit dem Vorwurf, er betreibe keine Kunst, sondern einen kommerziellen T-Shirt-Handel. Der Künstler begleitet bis heute das aktuelle politische Geschehen Österreichs, indem er regelmäßig die neuesten politischen Sager in seine Sammlung politischer Zitate aufnimmt und als T-Shirt-Spruch zugänglich macht. Das Kernzitat, das Gindl zu der Aktion anregte und um das sich alle anderen Zitate gruppieren, stammt übrigens von einem Salzburger Politiker: „Ich habe das als Metapher gesagt, damit alle wissen, daß es nicht wörtlich zu nehmen ist“ (Karl Schnell). Auch sonst sind Salzburger prominent in der Sammlung vertreten, zum Beispiel durch Landeshauptmann Franz Schausberger: „Ich laß mir nicht die Hausfrauen zu Auslaufmodellen erklären.“ Winfried Gindl, geboren 1962, Verlagslektor, Autor und Konzeptkünstler, lebt in Klagenfurt. Publikationen: Gedenkfeier (Video, 1988); Weltgedichte 1. Teil (Medien-Ready-Mades, Sisyphus 1988); Der Rest der Welt (Erzählungen, Alekto 1993); Yoga light oder Die Prostata ist in Ordnung (Gedichte, Alekto 1995); Peepshow / 25 % mehr Inhalt gratis (Konzeptuelle Gedichte, Sisyphus 1995); DAS IST KEINE KUNST (Konzeptkatalog 1995); Aufbruch, Gott, Hertha“ (Roman, Resistenz 1999), Textiltheater /Politische T-Shirts (Katalog zur gleichnamigen Aktion). Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen.