- Genre: Lesungen (estn./dt.), Diskussion, Film
- Beteiligte: Imbi Sooman, Peter Arp, Ulrike Arp, Emil Tode, Ene Mihkelson
Veranstalter: Literaturhaus
Baltikum 3: Estland
Veranstalter: Literaturhaus
Einleitung und Moderation: Imbi Sooman Am letzten Abend des Baltikum-Schwerpunkts steht Literatur aus Estland, dem kleinste und mit 1,5 Millionen Einwohnern bevölkerungsärmsten baltischen Staat (Hauptstadt: Tallinn) auf dem Programm. Nur 62 % der Bevölkerung sind Esten, der Rest setzt sich aus Russen, Ukrainern und Weißrussen zusammen. Anders als ihre baltischen Nachbarn gehören die Esten nicht zur indo-germanischen, sondern zur finno-ugrischen Sprachfamilie. Bemerkenswerterweise ist die estnische Literatur besonders reich, mit Jaan Kross hat sie den bekanntesten und meistübersetzten Gegenwartsschriftsteller des Baltikums. Auch die Generation der 60er Jahre brachte viele Begabungen in allen Literaturgattungen hervor, für die Schreiben ebenfalls ein Instrument zur nationalen Identitätsfindung ist. Emil Tode gehört zu den vielversprechendsten Schriftstellern dieser Generation. Nach ihm liest Ene Mihkelson, die Übersetzungen präsentieren Ulrike und Peter Arp. Emil Tode (bürgerlicher Name: Tõnu Õnnepalu), geboren 1962 in Tallinn, studierte Biologie und war eine Zeitlang Lehrer an einer Dorfschule. Während seines Paris-Aufenthalts (1993/94) entstand sein erstes Prosawerk, der Roman „Piiririik“ (dt. „Im Grenzland“, Zsolnay Verlag 1997). Dafür erhielt er den „Estnischen Nationalen Buchpreis“ und den „Baltischen Preis für Literatur“. Bis dahin veröffentlichte er drei Gedichtbände und war als Übersetzer zeitgenössischer französicher Literatur ins Estnische tätig. Tode lebt abseits des Literaturbetriebes auf der Insel Hiiumaa.