Seit ihrem Debüt „niemand lacht rückwärts“ 1995 gilt Kathrin Röggla als sprachbewusste Autorin, die sich mit Witz und Komik der Alltagsrealität nähert und vorgefertigten Denk- und Sprachmustern ebenso misstraut wie vorgefertigten Lebensläufen und -geschichten. Ihr Blick richtet sich auf gesellschaftliche Realitäten der Gegenwart, sie will aufklären und bewegt sich in ihren Texten durch wechselnde Sprach- und Stadträume. Mit ihrem viel beachteten Roman „wir schlafen nicht“ (2004) begibt sich Kathrin Röggla in die Arbeitswelt der Unternehmensberater, in ihrem Stück „draußen tobt die dunkelziffer“ untersucht sie das Problem der Überschuldung, deren wahres Ausmaß im Dunkeln liegt. Die Regieanweisung zum Stück liest sich wie eine ironische Gebrauchsanweisung für ihr Werk: „das stück funktioniert wie ein außer rand und band geratener wunderwürfel“. Aus Anlass der Aufführung von „draußen tobt die dunkelziffer“ (Premiere 5. November, Regie Martin Scharnhorst) findet vor der Auf- führung ein Autorengespräch mit Kathrin Röggla statt, es ermöglicht in Lesung und Gespräch Einblicke in ihre literarische Arbeitsweise. Moderation: Christa Gürtler, Literaturforum Leselampe