Seit Mitte 2008 besteht das literarische Quartett „Auslese(n)“, das sich aus Studierenden und Mitarbeiter/inne/n der Uni Salzburg zusammensetzt und regelmäßig aktuelle Bücher aus dem deutschsprachigen Raum vorstellt und kritisch bespricht. Nachdem die Präsentationen literarischer Neuerscheinungen bisher zum Teil in den Räumen der Universität, zum Teil im Kaffeehaus stattfanden, wird die fünfte Ausgabe nun nicht nur erstmals im Literaturhaus über die Bühne gehen, es hat sich dafür auch einen speziellen Fokus gesetzt: literarische Debüts der Herbstprogramme 2010. Debüts oder „Erstlingswerke“ haben für Rezensent/inn/en und Literaturwissenschafterinnen stets einen besonderen Reiz, weil sie – im Gegensatz beispielsweise zu den Neuerscheinungen eines Peter Handke, einer Christa Wolf oder eines Walter Kappacher – noch nicht mit jenem literaturgeschichtlichen „Ballast“ behaftet sind, der den Blick auf den Text mitunter zu verstellen droht. Und so reicht die Bandbreite der zu besprechenden Bücher dieses Mal vom „avantgardistischen“ Roman „Einladung an die Waghalsigen“ (DuMont) der Schweizerin Dorothee Elmiger bis zum teils anachronistisch wirkenden „Alpenwestern“ (Spiegel) „Das finstere Tal“ von Thomas Willmann (Liebeskind). Außerdem wird mit Olga Martynovas beeindruckendem Debüt „Sogar Papageien überleben uns“ (Droschl) eine deutsch-russische „Kontaktgeschichte“ vorgestellt und mit Inger-Maria Mahlkes „Silberfischchen“ (Aufbau) ein Roman von interkultureller wie generationsübergreifender Dimension einer kritischen Lektüre unterzogen. Es diskutieren: Daniel Ehrmann, David C. Pernkopf, Lina Maria Zangerl und Harald Gschwandtner. Im Anschluss bietet das Café des Literaturhauses noch Gelegenheit, die Diskussion im größeren oder kleineren Kreis fortzuführen.