„Allen Unkenrufen zum Trotz ist die Lyrik in Österreich lebendiger denn je“, meint der Autor Christian Weingartner. Nach Veröffentlichungen in Literaturmagazinen legt der Oberösterreicher seinen ersten Gedichtband mit dem Titel „Atemlos“ vor. Zur Lesung spielen die Gitarristen Stefan Pichler und Arno Wagenhofer von der Gruppe „Cash & Powder“. Daß ein Journalist wie Christian Weingartner Gedichte schreibt, scheint ein Widerspruch zu sein, aber von solchen Widersprüchen lebt die Literatur. „Gedichte sind in erster Linie Sprache“, sagt er, „und ihr Wert oder Unwert wird ausschließlich von dieser bestimmt.“ Die Welt eines Dichters wird, wie die eines jeden Menschen, von seinem persönlichen Umfeld geprägt. Bei Weingartner hat dieses in seinem Werk deutliche Spuren hinterlassen. Als zentrale Themen seiner lyrischen Arbeiten scheinen immer wieder Politik, die Gesellschaft und ihre Lügen, der Sport und seine Auswüchse sowie das Fieber des rastlosen Reisens auf. Dabei wird ein leidenschaftlicher Ton gefunden, denn Engagement ist ein wesentliches Anliegen des Autors. Die Gedichte sind Proteste gegen soziales Unrecht, Fremdenhaß, Gewalt und täglichen Leistungsdruck. Unser Leben ist zum Wettkampf geworden. Alles hetzt „atemlos“ – das Menschliche bleibt auf der Strecke. Christian Weingartner, geboren 1958 in Wels, studierte Publizistik und Sportwissenschaften, lebt und arbeitet als Journalist und Fotograf in Salzburg. Bisher Veröffentlichungen von Lyrik in Anthologien und Literaturzeitschriften wie „Die Rampe“, „Inn“, „Facetten“, „Lichtungen“ etc.