- Genre: Lesung & Gespräch (ungar./dt.)
- Beteiligte: Krisztina Tóth
Veranstalter: prolit
Aquarium
Veranstalter: prolit
Übersetzung: Eva Pap „Sie war überhaupt nicht wie eine normale Großmutter: Sie trug Lippenstift, kleidete sich mit nervtötender Geschmacklosigkeit und log fortwährend. (…) Klari-Oma las anlässlich ihrer nächtlichen Abfallcontainerrunden unzählige alte Fotos auf, die sie dann den Nachbarn unter Vorbringung erfundener Geschichten zeigte. Selbst Romy Schneider hatte sie einmal in die Verwandtschaft einbezogen (…)“ Komik und Tragik liegen nah beisammen im Roman der ungarischen Autorin Krisztina Tóth, der das Leben dreier Generationen an der Peripherie Budapests einfängt. Die Überlebensstrategien kleiner Leute, die sowohl der eigenen Mittellosigkeit als auch der drückenden Atmosphäre im sozialistischen Ungarn entgegengesetzt werden, sind der Not ebenso geschuldet wie der Notwendigkeit, sich inmitten wirrer Verhältnisse mit Würde und persönlicher Freiheit auszustatten. Witz und Lakonie bestimmen den Grundton des Erzählten und lassen sichtbar werden, wie alltäglich das Groteske ist und wie skurril erscheinen kann, was sich als „Normalität“ präsentieren will. „Offene Geheimnisse sensibler zu erfassen ist nicht möglich“ (Péter Nádas über Krisztina Tóths Erzählband „Strichcode“).
Krisztina Tóth, geboren 1967, studierte Kunst und arbeitete als Bildhauerin, bevor sie sich als Lyrikerin und Prosaautorin einen Namen machte. Sie lehrt Kreatives Schreiben und übersetzt aus dem Französischen. Vielfache Auszeichnungen, Veröffentlichungen u.a.: „Strichcode“ (15 erzählte Begebenheiten, 2012), „Pixel“ (Erzählungen, 2013). „Aquarium“ erschien in der Übersetzung von György Buda im Nischen Verlag.