„Ich habe zwar auf verschiedene Arten gelacht, laut und leise, ,aus dem Bauch’ und intellektuell, doch mein Lachen kam nie an den Kern heran. Ich gehöre zu einer Generation, in deren Lachen immer Ironie, Bitterkeit oder Verzweiflung mitklingen wird. Ein gewöhnliches Lachen um des Lachens willen, heiter und ohne Probleme – das scheint uns etwas altmodisch und weckt Neid.“ (S. Mrozek) Die Ausstellung „Alte und neue Zeichnungen“ zeigt den in Polen wohl meistgespielten zeitgenössischen Dramatiker von einer, zumindest bei uns, unbekannten Seite: als Zeichner, Karikaturist und Cartoonist. Mrozek debütierte 1950 als Zeichner, im Jahr 1953 begann er, seine Arbeiten zu veröffentlichen. In seinen Zeichnungen spürt er, genauso wie in seinen Stücken oder Erzählungen, die Absurditäten des Alltags im realen Sozialismus auf und macht deren Lächerlichkeit sichtbar. Er thematisiert so banalisierte, meist postromantische Stereotypen, die im Bewusstsein der Polen verankert waren. Die in der Ausstellung gezeigten Zeichnungen wurden in der Wochenzeitschrift „Szpilki“, in der Tageszeitung „Rzeczpospolita“ und in „Gazeta Wyborcza“ publiziert. Kuratiert wurde die Ausstellung von Andrzej Kordela, Kustos des E. Lipinski Karikaturmuseums in Warschau. Slawomir Mrozek, Journalist, Zeichner, Prosaist und schließlich Dramatiker, wurde am 29.6.1930 in Borzecin bei Krakau geboren, er studierte Architektur, Kunstgeschichte und Orientalistik. Der Durchbruch gelang ihm mit dem dramatischen Sketch „Die Polizei“. Dem Theater, durch das er Weltruhm erlangte, ist er bis heute treu geblieben. 1968 beantragte Mrozek in Paris politisches Asyl. Nach Reisen durch Südamerika, einer Dozentur in den USA und sechs Jahren in Mexiko lebt er heute in Krakau. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und bei Abendveranstaltungen